Mehr Geld und flexible Zeit lösen Tarifkonflikt
IG Metall-Tarifvorständin Nadine Boguslawski sagte: „Die Tarifeinigung zeigt: Wir brauchen keine von der Politik geplante Abschaffung des Acht-Stunden-Tages. Im Gegenteil: Die Betriebe und Beschäftigten brauchen tariflich flexible Arbeitszeiten, die auf Entlastung und Arbeitgeber-Attraktivität zielen. Die neuen fünf Tage Auszeit sind ein richtiges Signal für ein erstes Umdenken im Handwerk angesichts von Arbeits- und Fachkräftemangel.“ Mit dem neuen Tarifvertrag „WorkFlex+“ können Beschäftigte im Kfz-Handwerk künftig Geld in Zeit wandeln. Sie haben damit die Option auf jährlich bis zu fünf zusätzliche freie Tage.
Reallohnsteigerung für Beschäftigte, für Azubis überproportional mehr!
Die Einigung beim Geld ist laut Boguslawski eine „gute Nachricht für mehr Reallohn“. Konkret erhalten die niedersächsischen Kfz-Beschäftigten Entgeltsteigerungen von 2,3 Prozent ab dem 1. Juli 2025 und weitere 3,3 Prozent ab dem 1. August 2026. Auszubildende erhalten mit einer um 80 Euro höheren Vergütung ab 1. August 2025 überproportional mehr, ab 1. August 2026 weitere 3,3Prozent.
Die Tarifverhandlungen in den restlichen IG Metall-Bezirken gehen weiter. Boguslawski: „Bundesweite Aktionen und Solidarität haben den Abschluss in Niedersachsen möglich gemacht. Wir rufen die Arbeitgeber in den anderen Tarifgebieten auf, dem Beispiel zu folgen. Das Arbeits- und Fachkräfteproblem lässt sich nur mit guten Tarifverträgen lösen.“
Im Kfz-Handwerk arbeiten bundesweit insgesamt 430.000 Beschäftigte. 91.000 profitieren von der Tarifbindung und einem Tarifvertrag der IG Metall.
(Text: IG Metall)