Neue Energielabel: Hersteller wollen bessere Marktüberwachung

Im Zuge der Neuordnung des Energieeffizienz-Labels in Europa pocht die #Industrie auch auf eine bessere Marktüberwachung. Nötig sei der Ausbau physikalischer Produkttests auf Basis überprüfbarer Regelungen, teilte der Hausgerätehersteller BSH in München mit. «Trittbrettfahrer müssen hier von den zuständigen Behörden identifiziert und sanktioniert werden.»
Neue Energielabel: Hersteller wollen bessere Marktüberwachung

Die EU will verwirrende Labels für die Energieeffizienz von Hausgeräten wie A+++ bei Waschmaschinen, Kühlschränken oder Fernsehern wieder durch eine einfache Skala von A bis G ersetzen. Darauf hatten sich EU-Unterhändler verständigt. Vorgesehen ist dabei auch, dass die Geräte in einer Produktdatenbank registriert werden. Behörden sollen dies zur Marktrecherche nutzen, um sicherzustellen, dass die Angaben auch stimmen.

BSH Hausgeräte bezeichnete die Re-Skalierung als einen richtigen Schritt, um mehr Klarheit zu schaffen. Allerdings müssten dabei die unterschiedlichen technischen Eigenschaften und das technische Potenzial der jeweiligen Produkte berücksichtigt werden. «Die Re-Skalierung darf am Markt nicht zu einer wahrgenommenen Entwertung von sehr energieeffizienten Hausgeräten führen», hieß es bei dem Hersteller. «Das wird derzeit durch die Rahmenverordnung leider nicht ausgeschlossen.» An erster Stelle müssten Transparenz und Verständlichkeit für die Verbraucher stehen, damit sie den Angaben des Energielabels weiter vertrauen und sich für energie- und umwelteffiziente Geräte entscheiden.

Auch der Branchenverband ZVEI hatte betont, die Verbraucher müssten aufgrund der Neuregelung umdenken. Zugleich forderte der Geschäftsführer der Hausgeräte-Fachverbände im ZVEI, Werner Scholz, die langfristige Stabilität eines neuen Labels. «Die Hersteller brauchen Planungssicherheit, weitere Überarbeitungen in kurzen Zeitabständen halten wir für nicht zielführend.»

Auch die neue Datenbank sieht der ZVEI skeptisch. Diese müsse ständig auf Vollständigkeit und korrekte Angaben geprüft werden. «Wichtiger als die Überprüfung nach Daten- oder Aktenlage ist aber die tatsächliche physikalische Nachprüfung der Labelangaben», so Scholz. «Aufwand und Nutzen stehen bei der Datenbank in einem schlechten Verhältnis.»

Verbraucherschützer hatten den EU-Vorstoß begrüßt. Allerdings kritisierte etwa der Verbraucherzentrale Bundesverband, dass es zu lange dauere, bis Verbraucher die neue Kennzeichnung im Handel vorfinden werden. Dies könne noch deutlich mehr als zwei Jahre dauern.

«Tadle nur, wenn du helfen willst» - Schulleiter lernen vom Kapitän

Auf einem Schiff im tosenden Ozean ist gute Führung überlebenswichtig. Deswegen ist Kapitän Klaus Heinrich Block genau der richtige Referent für den Deutschen #Schulleiterkongress. Wegen ungewöhnlicher Tipps von Praktikern aus ganz anderen Berufen kommen jedes Jahr über 2000 #Schulleiter zu dem Kongress in Düsseldorf.
«Tadle nur, wenn du helfen willst» - Schulleiter lernen vom Kapitän

Der nach Angaben der Veranstalter größte Fachkongress für Schulleiter im deutschsprachdigen Raum bildet in seinem Themenfächer eine riesige Palette von Schulproblemen ab, die auch viele #Pädagogen zunehmend überfordern. So erklärt etwa der Bildungsforscher Prof. Michael Schratz von der Universität Innsbruck, wie gute Leitung zu besseren Leistungen bei Schülern und im Kollegium führt.

Ein Burn-out-Experte erläutert, wie überforderte #Lehrer im Alltag «brennen statt ausbrennen». Ein anderer Schul-Experte verrät in seinem Vortrag unter dem Titel «Hätt' ich mal», wie Lehrer sich schlagfertige Reaktionen auf schwierige Konfrontationen mit aufmüpfigen Schülern, Kollegen oder Eltern antrainieren können.

Auch Kapitän Block hat dafür aus seinem Alltag an Deck eine Menge Tipps parat. Anhand von Videos mit wogenden Schiffen in aufgepeitschter See, sinkenden Pötten, von Frachthaken herunterklatschenden Jachten und wegbrechenden Containern erklärt er den gespannt lauschenden Pädagogen, wie dramatisch Führungsfehler sein können.

Viele Führungsprinzipien, die der 63-jährige Frachtschiffkapitän auf hoher See gelernt hat, hält er für übertragbar auf das Schulleben. «Ein erfahrener Kapitän beobachtet und hört zu und schreitet nur ein, wenn etwas schiefzugehen droht», schreibt er den Schulleitern ins Stammbuch. «Sie müssen sich da nicht profilieren.»

Nachdenkliche Gesichter rufen auch Empfehlungen hervor wie: «Nutze die Kontrolle als Chance zum Lob. Tadle nur, wenn du helfen willst. Wenn Du hilfst, kann mehr geleistet werden und beide gewinnen.» Zweck der Führung sei schließlich Motivation. Der schlimmste Fehler: «Wenn Leute vorgeführt werden - vor allem aus anderen Kulturkreisen - ist das ein unverzeihlicher Gesichtsverlust.»

Grundsätzlich fühlen sich die meisten Lehrer in ihrem Beruf gar nicht unwohl. Das spiegelt eine repräsentative Befragung wider, die der Lehrerverband Bildung und Erziehung (VBE) im vergangenen Jahr in mehreren Bundesländern in Auftrag gegeben hatte. Demnach sagten über 90 Prozent der befragten Lehrer, sie machten ihre Arbeit gerne.

Dennoch sieht der Kongress-Veranstalter und VBE-Vorsitzende Udo Beckmann viele Baustellen. So seien Lehrer in den Schulen zunehmend mit chronisch kranken Kindern und der Bitte von Eltern konfrontiert, während des Schultages Medikamente zu verabreichen. Dies habe unter anderem mit der wachsenden Zahl oft schlecht versorgter Migrantenkinder und behinderter Kinder in Regelschulen zu tun.

«Lehrer begeben sich damit in eine rechtliche Grauzone», warnt Beckmann. Gemeinsam mit dem Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte fordert der VBE eine Gesundheitsfachkraft für jede Schule. In Hessen und Brandenburg liefen bereits Modellprojekte.

Gesundheit ist auch das Kongressthema des Arztes und TV-Moderators Eckart von Hirschhausen sowie des Mediziners Prof. Dietrich Grönemeyer. Grönemeyer plädiert dafür, Gesundheitsunterricht schon in Grundschulen einzuführen. Auch für Hirschhausen ist Bildung der Schlüssel für ein gesundes Leben. Hier seien deswegen auch Lehrer gefragt. «Schulen sind Lebenswelten, wo Menschen erreicht werden können.»

Mancher Schulleiter grübelte, wie er das neu erworbene Wissen zuhause anwenden kann. Ganz direkt fragt etwa eine Schulmanagerin Kapitän Block: «Was mache ich denn mit Lehrern, über die es ständig Beschwerden gibt und die schlechten Unterricht machen?» Dafür hat der Seebär eine einfache Antwort parat: Bevor «eine ganze Herde krank» werde, müsse man sich eben von einem trennen, der nicht zu motivieren sei. Für die Schulleiter allerdings kein Patentrezept: «Entlassen können wir aber nicht», schallt es ihm entgegen.

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Weise: Lieber Arbeit als Hartz IV bezahlen

Der scheidende Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, hat sich für einen öffentlich geförderten #Arbeitsmarkt für bestimmte Hartz-IV-Empfänger ausgesprochen. «Wir sollten #Langzeitarbeitslose ohne #Qualifikation, die auf dem normalen #Jobmarkt keine Chance haben, nicht weiter in akademische Schulungsprogramme schicken, sondern einen staatlich subventionierten Arbeitsmarkt für sie schaffen», sagte Weise. «Wir bezahlen ihnen Arbeit, statt ihnen Hartz IV und die Wohnkosten zu zahlen.» Das werde «nicht viel teurer».
Weise: Lieber Arbeit als Hartz IV bezahlen

Der 65-jährige BA-Chef, der Ende des Monats in den Ruhestand tritt, zeigte sich zuversichtlich, dass es für solche Hartz-IV-Empfänger «genug Arbeit gibt, in gemeinnützigen Bereichen, in kleinen Lebensgemeinschaften, in Vereinen».

Zum Vorschlag von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz, das Arbeitslosengeld (ALG) I länger zu zahlen, wenn sich der Arbeitslose fortbildet, sagte Weise: «Wenn Anpassungen am ALG 1 mit Weiterbildung/Qualifikation verbunden sind, geht das in die richtige Richtung.» Trotzdem müsse man noch mal nachdenken. «Zu Recht ist ja gleich der Fall eines Arbeitslosen konstruiert worden, der mit 61 Jahren noch zwei Jahre ALG I bekommt und dann zwei Jahre umschult. Das wird ja wohl nicht gewollt sein. Solchen Missbrauch muss man ausschließen.»

Deutschlands Arbeitgeber hatten die Pläne von Schulz kritisiert. Der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands BDA, Steffen Kampeter, hatte Schulz vorgeworfen, seine Vorschläge zu Änderungen an der Agenda 2010 würden zu neuen «Warteschleifen in die Frühverrentung» führen.

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Bier-Auswahl wächst - Immer mehr Brauereien

Die Deutschen trinken immer weniger Bier, doch die Zahl der #Brauereien steigt. Im vergangenen Jahr kamen unterm Strich 16 Brauereien hinzu, insgesamt gibt es bundesweit nun 1408 Braustätten, so viele wie nie seit der Wiedervereinigung. Bis 2020 könne die Marke von 1500 überschritten werden, teilte der Deutsche Brauer-Bund in Berlin der Deutschen Presse-Agentur mit. Hintergrund ist der Trend zu kleineren Spezialitätenbrauereien, die unter anderem aromatisiertes Craft Beer anbieten.
Bier-Auswahl wächst - Immer mehr Brauereien

Das #Brauhandwerk erlebe eine Renaissance, meint Brauer-Hauptgeschäftsführer Holger Eichele. «Der Verbraucher hatte noch nie eine so große Auswahl wie heute.» Dazu trägt bei, dass auch bei Großbrauereien die Palette der Geschmacksrichtungen wächst, etwa mit Biermischgetränken von Holunder bis Grapefruit. Mehr als jedes zweite verkaufte Bier ist jedoch weiterhin ein Pils.

Mit acht Gründungen entstand 2016 die Hälfte der neuen Brauereien in Hamburg und Schleswig-Holstein, die das Statistische Bundesamt gemeinsam erfasst. In Nordrhein-Westfalen kamen sechs Sudhäuser hinzu. Rückgänge gab es in Hessen und Rheinland-Pfalz mit dem Saarland. Auch Bayern verlor zwei Häuser, bleibt mit 624 Brauereien aber das vielfältigste deutsche Bierland. Baden-Württemberg hat 195, Nordrhein-Westfalen 132.

Dabei tranken die Deutschen mit 79,0 Millionen Hektolitern im vergangenen Jahr so wenig #Bier wie nie. Die stabile Gesamtproduktion von 95,8 Millionen Hektolitern einschließlich alkoholfreier Sorten sicherte für die Brauer vor allem der wachsende Export. Deutschland ist weltweit der viertgrößte Bierproduzent - nach China, den USA und Brasilien.

Die Brauerei mit dem höchsten Ausstoß ist nach Erkenntnissen des Fachmagazins «Getränke-Inside» Krombacher, gefolgt von Oettinger, Bitburger und Veltins. Gut die Hälfte der Betriebe in Deutschland sind laut Brauer-Bund sogenannte Mikrobrauereien, die im Jahr weniger als 1000 Hektoliter herstellen.

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Uhren-Industrie sucht ihre Antwort auf die Smartwatch-Herausforderung

Die traditionellen Uhren-Hersteller wagen sich nach anfänglicher Zurückhaltung nun doch tiefer ins Smartwatch-Geschäft vor. Jetzt präsentiert auch die Edel-Marke Montblanc ihre erste Computer-Uhr, von TAG Heuer gibt es die zweite Generation seines Modells Connected und der Gigant Swatch mit Marken wie Tissot will sogar eine eigene #Technologie-Plattform als Gegengewicht zu Apple und Google entwickeln. Vor allem die Schweizer #Hersteller hoffen vor dem Hintergrund eines fortlaufenden Geschäftsrückgangs, so jüngere Kunden zu gewinnen, die sonst vielleicht gar keine Uhr mehr tragen würden.
Uhren-Industrie sucht ihre Antwort auf die Smartwatch-Herausforderung

Die erste Reaktion aus der Schweiz auf die tragbaren Mini-Computer an ihrem angestammten Platz am Handgelenk war eher frostig. Er glaube nicht an eine Revolution, sagte Swatch-Chef Nick Hayek in einer oft zitierten Bemerkung vor vier Jahren. Es sei eben schwer, ein iPhone durch ein Terminal am Handgelenk zu ersetzen, allein schon wegen der Größe des Displays. Knapp zwei Jahre nach dem Start der Apple Watch, die aus dem Stand zum Marktführer wurde und es auch bleibt, ist klar: Die Computer-Uhren schafften es zwar nicht, «das nächste große Ding» nach dem Smartphone zu werden. Aber sie werden nicht mehr weggehen.

Nach Schätzungen des Marktforschers IDC wurden im vergangenen Jahr gut 49 Millionen smarte Uhren verkauft. Bis 2021 rechnen die Experten mit einem Anstieg auf über 150 Millionen Geräte. Die Berechnungen sind schwierig: Von den Unternehmen selber gibt es bestenfalls vage Hinweise auf Absatzzahlen.

Zudem schwanken auch die Schätzungen allein schon wegen der Definition, was eine Smartwatch ist. Geht es wie beim Smartphone darum, dass auf ihr Apps laufen können? Oder zählt schon, wenn sie Schrittzähler und andere Chips integriert hat? So kam ein weiterer IT-Marktforscher, Strategy Analytics, für das vergangene Jahr auf die deutlich geringere Absatzzahl von rund 21 Millionen Smartwatches - mit einem Marktanteil von 55 Prozent für Apple. Vor allem mit der zweiten Version der Apple Watch, die stärker auf Fitness und Sport ausgerichtet wurde, zogen die Verkäufe im Weihnachtsgeschäft an.

Für die traditionellen Hersteller sind Computer-Uhren eine Herausforderung allein schon wegen einer Besonderheit ihres Geschäfts: Den absoluten Großteil der verkauften Uhren machen günstige Modelle aus. Der Löwenanteil des Geldes wird aber mit den wenigen teuren Luxus-Uhren verdient. Alles, was in diesen Hochpreis-Bereich schneidet, trifft die Hersteller direkt ins Mark.

Die Zahlen sprechen für sich: Von den im vergangenen Jahr exportierten 25,4 Millionen Schweizer Uhren kosteten knapp zwei Drittel weniger als 200 Franken. Aber bei den Erlösen war das Bild genau umgekehrt: Fast zwei Drittel der Erlöse von insgesamt 18,2 Milliarden Franken wurden mit den nur 1,4 Millionen Uhren gemacht, die über 3000 Franken kosteten.

So war die Erleichterung in der Schweizer Industrie kaum zu überhören, als Apple mit seiner über 10.000 Euro teuren goldenen Luxus-Version der Watch grandios scheiterte und sie nach gut einem Jahr leise vom Markt nahm. Doch der vergebliche Vorstoß von Apple in das Highend-Segment kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass bei den Uhrenherstellern gerade nicht rund läuft. Eine Erhöhung der Luxus-Steuer in China, weniger kauffreudige Touristen in europäischen Metropolen und der starke Franken ließen die Erlöse der Schweizer Hersteller im vergangenen Jahr um fast zehn Prozent fallen.

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Gründe Firma: Wenn Zugewanderte in Deutschland Arbeitsplätze schaffen

Bashar Idilbi sitzt auf einem Haufen Müll. Also eigentlich sitzt er auf einer Bank, aber die ist aus geschredderten Getränkekartons gefertigt. Der Syrer gründete vor Jahren in Deutschland eine Firma, die aus den Abfällen Gartenmöbel und Bodenbeläge für den Außenbereich herstellt. Das kleine #Unternehmen im brandenburgischen Guben an der Grenze zu Polen will expandieren und weitere #Arbeitsplätze schaffen, wie der 59-Jährige ankündigt. Die Zahl von zugewanderten Menschen aus dem Ausland, die als #Selbstständige hier in Deutschland arbeiten, ist im Verlauf der vergangenen Jahre gestiegen.
Gründe Firma: Wenn Zugewanderte in Deutschland Arbeitsplätze schaffen

Idilbi geht in die Produktionshalle seiner Firma Technamation Technical Europe GmbH in einem Industrie- und Gewerbegebiet. Dort sind große Haufen mit geschredderten Verpackungen aufgetürmt - Schnipsel über Schnipsel. Vier #Mitarbeiter beschäftigt er hier. Die Maschinen laufen zurzeit aber nicht, denn das Unternehmen will neue Räume beziehen - der Umzug steht an. Der 59-Jährige spricht Deutsch, manchmal wechselt er ins Englische.

In Deutschland hat man offensichtlich das Potenzial von Migranten mit Gründungsvorhaben erkannt. In Brandenburg zum Beispiel gibt es ein Projekt der Landes-Wirtschaftsfördergesellschaft Zukunftsagentur Brandenburg, das sich speziell an akademische Migranten richtet. «Das Interesse steigt», sagt Kuang Dai als Projektkoordinator. Er führt das darauf zurück, dass immer mehr ausländische Studenten an brandenburgische Hochschulen kommen und sich viele von ihnen vorstellen könnten, langfristig in Deutschland zu bleiben.

Was die Gründung innovativer Firmen von Zugewanderten aus Drittländern - also außerhalb der EU - angeht, liegen den Angaben zufolge derzeit in Brandenburg der Iran und asiatische Länder weit vorne. «Sehr viele Wissenschaftler wollen hier bleiben», sagt Dai. Die Firmengründer entwickeln zum Beispiel Smartphone-Apps oder Software. Auch auf die Herstellung neuer Geräte und die Entwicklung neuer Dienstleistungen im Gesundheitsbereich seien viele spezialisiert.

Seine Firma gründete Idilbi 2002 in Nordrhein-Westfalen, nach Jahren zog er dann mit seiner Ehefrau nach Brandenburg. Nach Deutschland kam der Syrer nicht als Kriegsflüchtling, sondern weil seine Frau Deutsche ist und er schon zu früheren Zeiten zeitweise hier arbeitete, wie Idilbi erzählt. So habe es Anknüpfungspunkte gegeben.

Anfangs habe er nach der Firmengründung noch einen Produktionsstandort in Syrien gehabt. Doch die Maschinen seien später im Krieg zerstört oder gestohlen worden. Deshalb baue die Firma Stück für Stück die Herstellung hier in Brandenburg auf, betont der Unternehmer.

In Deutschland waren im Jahre 2015 nach Mikrozensus-Erhebungen des Statistischen Bundesamtes unter allen rund 4,16 Millionen Selbstständigen 658.000 Menschen, die zuvor aus anderen Ländern zugewandert waren. Auf Europa bezogen stammen viele von ihnen aus Polen (94.000) und der Türkei (64.000). Zum Vergleich: 2011 lag die Zahl der Zugewanderten, die selbstständig waren, noch bei 589.000.

Der Wissenschaftler René Leicht vom Institut für Mittelstandsforschung an der Universität Mannheim untersucht das Gründungsverhalten von Menschen mit ausländischen Wurzeln und erstellte vor einiger Zeit mit anderen Autoren eine Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums. Leicht sieht ein «großes Gründungspotenzial» bei Zugewanderten. Die meisten der in jüngerer Zeit zugewanderten Migranten seien hoch qualifiziert und ein Teil habe sogar hierzulande studiert, sagt Leicht. Viele könnten als Selbstständige von guten Verbindungen in ihr Herkunftsland profitieren und zum Beispiel ausländische Produkte hier auf den Markt bringen.

Die Organisatoren von Förderprogrammen sollten nach Leichts Ansicht noch gezielter und schneller auf die Menschen direkt nach der Zuwanderung zugehen, bevor sie möglicherweise ein Beschäftigungsverhältnis eingehen und dann nicht mehr den Willen aufbringen zu gründen.

Die Motivation, als Zugewanderter in Deutschland eine Firma zu gründen, habe sich im Laufe der Zeit verändert, betont der Wissenschaftler. «Es gründen immer weniger Migranten aus der Not heraus, etwa weil sie auf dem Arbeitsmarkt keine andere Chance hätten.» Stattdessen stünden heute vor allem Selbstverwirklichung, die Umsetzung eigener Ideen und Innovationen im Vordergrund.

Zurück in Guben. Bashar Idilbi berichtet, dass er mit offenen Armen in Deutschland empfangen worden sei. Die Fördermöglichkeiten seien gut und es gebe viel Unterstützung von der Politik, sagt er. Bewerbungen habe er sehr viele vorliegen. Dass er aus dem Ausland kommt, habe nie zu Problemen geführt. «Ich brauche ein, zwei Minuten, und dann bin ich mit jedem Freund», sagt Idilbi.

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In der ambulanten Pflege sind 87 Prozent Frauen beschäftigt

#Pflege ist ein #Teilzeit- und #Frauenjob. Die Linken-Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann beklagte denn auch einen überproportional starken Zuwachs an Teilzeitstellen in der ambulanten Pflege. Dieser Pflegebereich sei eine der großen Wachstumsbranchen. «Aber von den über 170.000 Stellen, die in den letzten Jahren geschaffen wurden, waren fast 130.000 #Teilzeitjobs», sagte Zimmermann der Deutschen Presse-Agentur. Nur knapp 40.000 waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) Vollzeitstellen.
In der ambulanten Pflege sind 87 Prozent Frauen beschäftigt

Die Teilzeitquote in der ambulanten Pflege liege damit bei fast 70 Prozent, wobei an die 20 Prozent aller Beschäftigten in #Minijobs arbeiteten. Rund 87 Prozent der Beschäftigten in der ambulanten Pflege waren Ende 2015 denn auch Frauen. Seit 1999 ist die Quote laut Bundesamt leicht um 2,0 Prozentpunkte gestiegen. In diesem Zeitraum nahm die Zahl der Beschäftigten in der ambulanten Pflege um knapp 172.000 auf mehr als 355.000 zu. Das ist ein Plus von 93 Prozent.

Zimmermann sagte weiter: «Die Arbeit in der Pflege ist anstrengend und bedeutet oft Schicht- und Wochenenddienste. In der ambulanten (Pflege) kommen Fahrtzeiten hinzu, die oft nicht entlohnt werden.» Und der Deutsche Pflegerat kritisiert, in der Pflege werde immer noch deutlich weniger bezahlt als in anderen Branchen. Auch innerhalb der eigenen Branche sei man vom Ziel gleicher #Lohn für gleiche #Arbeit noch weit entfernt. Zwischen der Kranken- und Altenpflege gebe es Lohnunterschiede von 30 Prozent in ostdeutschen und rund 18 Prozent in westdeutschen Ländern.

Das Finanzierungssystem in der Pflege ist nach den Worten Zimmermanns auf Wettbewerb ausgerichtet, und der werde allzu oft auf Kosten der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten ausgetragen. Nötig sei eine Pflegevollversicherung, die alle anfallenden Kosten in realistischer Höhe übernimmt. Die Linke setze sich für eine solidarische Gesundheitsversicherung ein, in die alle entsprechend ihrem gesamten Einkommen aus Löhnen, Honoraren sowie Miet-, Pacht- und Kapitalerträgen einzahlen.

Mitte Dezember 2015 gab es laut Statistik bundesweit gut 13.300 ambulante Pflegedienste als Arbeitgeber, davon waren 65 Prozent private, 33,5 Prozent freigemeinnützige Träger und 1,4 Prozent in öffentlicher Trägerschaft.

Wie das Statistische Bundesamt, das diese Zahlen auch auf Landesebene herunterbricht, weiter berichtete, waren 38,5 Prozent der Beschäftigten in den ambulanten Pflegediensten 50 Jahre oder älter. Nur 15,2 Prozent waren 30 Jahre und jünger. Berechnungen gehen davon aus, dass bis 2050 bis zu 1,5 Millionen Vollzeitkräfte zusätzlich in der Pflege benötigt werden.

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Pflegerat: In der Pflege wird immer noch zu wenig bezahlt

Die Löhne in der #Pflege hinken nach Angaben des Deutschen Pflegerates immer noch weit hinter anderen Branchen her. «Damit nicht genug haben wir in #Deutschland ein deutliches Lohngefälle in der Pflege selbst», sagte der Präsident der Pflegerates, Andreas Westerfellhaus der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe Lohnunterschiede zwischen der Kranken- und #Altenpflege «von 30 Prozent in ostdeutschen und rund 18 Prozent in westdeutschen Bundesländern. Vom Ziel eines gleichen Lohns für die gleiche #Arbeit sind wir daher weit entfernt.»
Pflegerat: In der Pflege wird immer noch zu wenig bezahlt

Dabei seien gute Bezahlung und attraktive #Arbeitsbedingungen überaus wichtig, um den drohenden #Pflegenotstand zu vermeiden. Angesichts niedriger Geburtenziffern und steigenden Bedarfs an Pflegepersonal komme auf Deutschland ein großes Problem zu, sagte der Pflegerat-Präsident. Das Statistische Bundesamt gehe schon in den nächsten acht Jahren von einem Bedarf von 135.000 bis 214.000 Vollzeitkräften aus.

Trotz des vor einem guten Jahr in Kraft getretenen Krankenhausstrukturgesetzes, das einen Ausbau der Pflege am Bett vorsieht, bestehe nach wie vor ein Nachholbedarf von rund 50.000 Mitarbeitern in der Krankenhauspflege. Ein erster Schritt für mehr Personal sei die geplante Bündelung der Fördermittel, sagte Westerfellhaus. Künftig stünden jährlich 830 Millionen Euro für zusätzliche Pflegestellen in den Krankenhäusern zur Verfügung.

Westerfellhaus bekräftigte: «Die Pflege ist und bleibt ein Frauenberuf. Über 80 Prozent aller in der Pflege Beschäftigten sind Frauen und sie leisten enorm viel, bei einer steigenden körperlichen und psychischen Belastung.»

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Gastgewerbe legt im Januar leicht zu

Bessere Geschäfte in den Hotels, aber eine leichte Flaute in den Kneipen und Restaurants: Die Entwicklung im deutschen #Gastgewerbe ist im Januar uneinheitlich verlaufen.
Gastgewerbe legt im Januar leicht zu

Beherbergungsbetriebe sowie Caterer konnten im Vergleich zum Vorjahresmonat ein preisbereinigtes Umsatzplus von 1,5 Prozent verbuchen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden berichtete. In der #Gastronomie gab es hingegen ein reales Minus von 0,3 Prozent. Für die Gesamtbranche ergab sich damit ein leichter Zuwachs um 0,4 Prozent. Zu aktuellen Preisen berechnet (nominal) betrug die Umsatzsteigerung 2,0 Prozent. In der Statistik werden #Betriebe ab 150.000 Euro Jahresumsatz erfasst.

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Ingenieursverband VDI: Deutschland hat nicht genug IT-Fachkräfte

Der Mangel an IT-Fachkräften in Deutschland hat sich dem Verein Deutscher #Ingenieure (VDI) zufolge zugespitzt. «Im vergangenen Jahr beklagte nur etwa jeder fünfte Befragte, dass IT-Fachkräfte für große Unternehmen schlecht oder sehr schlecht verfügbar sind - nun sieht es schon fast jeder Dritte so», sagte der zuständige VDI-Manager Dieter Westerkamp. Bei einer neuen Studie zum Thema #Digitalisierung stellte sich dabei heraus, dass das Problem anders als früher neben kleinen und mittleren nun auch große Unternehmen betrifft.
Ingenieursverband VDI: Deutschland hat nicht genug IT-Fachkräfte

Nach eigenen Berechnungen habe es 2016 insgesamt 28.800 offene Stellen für #Informatiker gegeben - 23 Prozent mehr als im Schnitt des Vorjahrs. Westerkamp: «Das heißt: auf einen arbeitslos gemeldeten Informatiker kommen 3,5 offene Stellen.» Viele befragte Experten rechneten noch mit einer Verschärfung dieses Engpasses. Damit drohe sich der Trend zu verstetigen, dass IT-Dienstleistungen in Standorte im Ausland verlagert oder aus dem Unternehmen herausgelöst werden.

Die größte Herausforderung beim digitalen Wandel besteht zudem für viele Betriebe nicht so sehr in der technologischen Beherrschbarkeit der Prozesse, sondern der Entwicklung und Umsetzung geeigneter neuer Geschäftsmodelle. International habe Deutschland dabei einen deutlichen Nachholbedarf, warnte der VDI. «Wir müssen viel mehr in digitalen Geschäftsmodellen denken», forderte Westerkamp.

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