Mehr digitale, weniger physische Produkte sollten vertrieben werden: Die meisten neuen Stellen waren im Oktober in der Informations- und Kommunikationsbranche ausgeschrieben (+700 Stellen). Auch im Finanz- und Versicherungsdienstleistungssektor waren gut 650 Stellen zusätzlich verfügbar. 390 Stellen mehr als noch im September gab es zudem im Grundstücks- und Wohnungswesen, was relativ gesehen den höchsten Anstieg im Vertriebsstellenmarkt ergab (+20,4%).
Stark gesunken hingegen ist die Nachfrage im verarbeitenden Gewerbe (-4.250 Stellen). Besonders in der Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln ging der Bedarf an Verstärkung im Vertrieb um etwa 13% zurück. In der Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen (+9%), Kraftwagen (+12%) sowie technischer Ausrüstungen (+14%) stieg der Bedarf jedoch leicht.
Besonderes Augenmerk auf Teamleader gerichtet: Bei einem Großteil der neu im Oktober ausgeschriebenen Stellen suchten Unternehmen nach erfahrenen Vertriebsmitarbeitern mit Führungsqualitäten. So waren 40% der zusätzlichen Stellen explizit an Mitarbeiter für die Projektleitung, Bereichs- oder Abteilungsleitung gerichtet.
Die Nachfrage nach Auszubildenden war im Vergleich zum September rückgängig (-1.050 Stellen). Somit gab es im Oktober 21.840 Ausbildungsplätze im Vertrieb.
(Text: salesjob)
Die Umsatzeinbrüche in der Gastronomie haben auch Ketten wie McDonald's, Burger King und Nordsee hart getroffen, obwohl bei den allermeisten Unternehmen der Branche Straßenverkauf zum Standardangebot gehört. Laut Bundesverband hatten einige Mitgliedsunternehmen von März bis August Umsatzrückgänge von über 40 Prozent erlitten.
«Mit dieser Verlängerung der tariflichen Regelung wird ein Stück weit das Einkommen Tausender unserer Mitglieder und der Beschäftigten in der Systemgastronomie gesichert», erklärte NGG-Vize Freddy Adjan laut Mitteilung. Neben den deutschen Gesellschaften der großen US-Ketten gehören dem Verband auch einheimische Unternehmen wie Vapiano an. 2019 erwirtschafteten die Mitgliedsunternehmen mit über 120 000 Beschäftigten Mitarbeitern 6,8 Milliarden Euro.
(Text: dpa)
Zeitgleich laufen bereits in vielen Branchen die Vorbereitungen für die Tarifrunde 2021. Insgesamt verhandeln die DGB-Gewerkschaften im nächsten Jahr für mehr als 12 Millionen Beschäftigte neue Vergütungstarifverträge. Hierzu gehören u.a. die großen Tarifbereiche Metall- und Elektroindustrie, der Einzelhandel, der Groß- und Außenhandel, das Bauhauptgewerbe und der öffentliche Dienst bei den Bundesländern.
Wann in welchem Bereich die gültigen Tarifverträge auslaufen, zeigt der tarifliche Kündigungsterminkalender, den das Tarifarchiv des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung jetzt vorlegt. Einige ausgewählte Beispiele (in Klammern: Beschäftigtenzahlen, gerundet auf volle Tausender):
Dezember 2020:
- Metall- und Elektroindustrie (3.813.000)
- Bewachungsgewerbe (verschiedene Regionen) (156.000)
- Volkswagen AG (102.000)
Februar 2021:
- Kunststoff verarbeitende Industrie (Bayern und Ostdeutschland) (115.000)
- Eisen- und Stahlindustrie (94.000)
März/April 2021:
- Groß- und Außenhandel (regional unterschiedlich) (1.169.000)
März/April/Mai/Juni 2021:
- Einzelhandel (regional unterschiedlich) (2.352.000)
Mai 2021:
- Kfz-Gewerbe (verschiedene Regionen) (396.000)
Juni 2021:
- Bauhauptgewerbe (633.000)
- Bankgewerbe (219.000)
September 2021:
- Öffentlicher Dienst Länder (936.000)
In einigen Branchen wird im kommenden Jahr nicht verhandelt, weil die Verträge bis ins Jahr 2022 oder sogar darüber hinaus gelten. Dies ist z.B. der Fall in der Chemischen Industrie oder dem öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen. Der ausführliche Überblick unter https://www.boeckler.de/pdf/pm_ta_2020_11_09.pdf informiert über die Kündigungstermine in zahlreichen weiteren Branchen bis Ende des Jahres 2021. In der Tabelle wird auch ausgewiesen, wie viele Beschäftigte in den jeweiligen Tarifbereichen tätig sind.
(Text: Hans-Böckler-Stiftung)
Ob nicht noch mehr Arbeitsplätze dem Rotstift zum Opfer fallen, ist ungewiss. «Wir werden weitere, auch tiefgreifende Entscheidungen treffen müssen», sagte die Vorstandsvorsitzende Martina Merz. Für die Sanierung des Stahlgeschäfts hofft sie auf finanzielle Unterstützung des Staates. Im Ende September ausgelaufenen Geschäftsjahr musste Thyssenkrupp den Wert seiner Stahlsparte um mehr als 1,5 Milliarden Euro nach unten korrigieren. Viele unrentable Unternehmensteile stehen zum Verkauf.
Ohne das mittlerweile verkaufte Aufzugsgeschäft musste der Konzern einen bereinigten operativen Verlust (Ebit) von 1,6 Milliarden Euro hinnehmen. Im Vorjahr war noch ein Minus von 110 Millionen Euro angefallen. Das Stahlgeschäft steuerte mit einem Verlust von fast 1 Milliarde Euro den größten Teil zum Minus bei. Der Umsatz brach im fortgeführten Geschäft um 15 Prozent auf rund 28,9 Milliarden Euro ein. «Die Corona-Krise hat uns voll erwischt», sagte Merz. Vor allem die Nachfrage aus der Automobilindustrie war eingebrochen. Thyssenkrupp macht 30 Prozent des Umsatzes mit den Autoherstellern.
Von entscheidender Bedeutung für den Traditionskonzern aus dem Ruhrgebiet ist eine Lösung seiner Probleme beim Stahl. «Wir wollen im März im Prinzip die Zukunftslösung für den Stahl haben», sagte Merz. Dann solle entschieden sein: «wir machen es selbst, oder wir gehen zusammen».
Thyssenkrupp lotet Kooperationen mit anderen Stahlherstellern in Europa aus, prüft aber auch ein Übernahmeangebot des britischen Konzerns Liberty Steel für seine Stahlsparte. Selbst als Käuferin will Merz aber nicht auftreten. Eine Übernahme biete sich in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Verfassung von Thyssenkrupp nicht an. Deshalb sei diese Option nicht geprüft worden.
Für eine Sanierung des Stahlgeschäfts im Alleingang benötige Thyssenkrupp aber finanzielle Hilfe, machte Merz deutlich. Mit der Bundesregierung sei man in Gesprächen über Geld aus dem Wirtschaftstabilisierungsfonds. Wenn Thyssenkrupp beim Stahl alleine weitermache, wäre es «eine große Hilfe, wenn wir Mittel daraus bekommen könnten», betonte die Konzernchefin. Der IG Metall reicht das nicht, sie fordert einen Einstieg des Staates bei der Stahlsparte von Thyssenkrupp.
Trotz der aktuell bedrohlichen Lage ist Merz zuversichtlich, das Ruder bei dem Traditionskonzern herumreißen zu können. «Der Umbau kommt insgesamt gut voran», versicherte sie. Durch den Verkauf der Aufzugsparte für mehr als 17 Milliarden Euro konnte der Konzern seine Bilanz aufbessern. Thyssenkrupp werde «kleiner, aber auch profitabler», betonte Merz.
Der Stellenabbau läuft seit dem vorigen Jahr, rund 3600 Arbeitsplätze sind bereits weg. Damit müssen in den kommenden drei Jahren noch 7400 Stellen gestrichen werden, wie Personalvorstand Oliver Burkhard vorrechnete. Diese Zahl sei «eine Momentaufnahme aus heutiger Perspektive». Sie hänge vom weiteren Geschäftsverlauf und der Entwicklung der Pandemie ab. «Neue, langfristige Beschäftigungsgarantien können wir aktuell nicht geben.» Betriebsbedingte Kündigungen seien nicht ausgeschlossen, sollen aber das letzte Mittel sein.
Die IG Metall reagierte empört. «Kostenreduzierungen, die sich auf Personalabbau und Mitarbeiterbeiträge konzentrieren, lehnen wir ab», sagte der Vize-Vorsitzende des Thyssenkrupp-Aufsichtsrats, Jürgen Kerner, der «Rheinischen Post».
Dem Thyssenkrupp-Großaktionär Cevian reicht das Tempo beim Umbau des Konzerns nicht aus. «Die Aufzugssparte wurde verkauft, um die Sanierung der anderen Geschäfte zu finanzieren. Bisher ist noch nicht genug passiert», kritisierte Cevian-Partnerin Friederike Helfer, die auch Mitglied des Aufsichtsrats von Thyssenkrupp ist. Thyssenkrupp verliere weiter Milliarden. «Wettbewerber haben in der Corona-Krise massiv durchgegriffen und ziehen weiter davon.» Martina Merz habe richtig erkannt: «Es ist ein Sanieren gegen die Zeit. Nun müssen dringend weitere Taten und Ergebnisse folgen», forderte Helfer. Cevian ist mit 18 Prozent nach der Krupp-Stiftung der zweitgrößte Anteilseigner von Thyssenkrupp.
(Text: Claus Haffert, dpa)
Die Regelung sieht vor, dass Kurzarbeitergeld auch weiterhin ab dem vierten Bezugsmonat von seiner üblichen Höhe, nämlich 60 Prozent des Lohns, auf 70 Prozent erhöht wird - für Berufstätige mit Kindern von 67 auf 77 Prozent. Ab dem siebten Monat in Kurzarbeit soll es weiterhin 80 beziehungsweise 87 Prozent des Lohns geben. Profitieren sollen davon alle Beschäftigten, die bis Ende März 2021 in Kurzarbeit geschickt werden. Minijobs bis 450 Euro bleiben zudem bis Ende 2021 generell anrechnungsfrei.
Die Bestimmungen sollten ursprünglich zum Jahresende auslaufen. Die Regierung geht aber noch nicht von einer Entspannung der Situation aus, wie sie in der Begründung zu ihrem Gesetzentwurf schreibt.
Nach aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) hatten Betriebe im August für rund 2,6 Millionen Menschen Kurzarbeit angemeldet. Auf dem Höhepunkt der ersten Corona-Welle im April waren es knapp sechs Millionen. Die Summen, die in der Corona-Krise bisher für das Kurzarbeitergeld ausgegeben wurden, bezifferte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) am Freitag auf rund 18 Milliarden Euro. Ein Sprecher der BA sprach auf Nachfrage sogar von 19,4 Milliarden Euro.
(Text: dpa)
In der Domstadt am Rhein wurden 21 Unternehmen überprüft und 146 dort tätige Menschen befragt. Die Beamten stellten fest, dass zwei Ukrainer illegal beschäftigt waren, zudem werfen sie 12 Schrottsortierern aus verschiedenen osteuropäischen Staaten Scheinselbstständigkeit vor. In anderen Städten gab es ähnliche Erkenntnisse.
Bundesweit befragten die Zöllner 6800 Menschen nach ihren Beschäftigungsverhältnissen und leiteten danach 40 Strafverfahren ein, vor allem wegen der Vorenthaltung von Sozialversicherungsbeiträgen und illegalem Aufenthalt. In 985 Fällen gibt es noch Aufklärungsbedarf.
(Text: dpa)
Ende Oktober waren noch mehr als 17 000 Ausbildungsplätze im Handwerk frei. Von Januar bis Oktober wurden rund 131 000 Ausbildungsverträge neu erfasst. Im Vergleich zum Vorjahresmonat war dies ein Rückgang von 7,3 Prozent - die Lücke war aber deutlich geringer als noch im Sommer.
«Auch wenn wir voraussichtlich das Vorjahresniveau nicht ganz erreichen können, so werden wir ziemlich sicher besser als in der Finanzkrise abschneiden, als das Minus bei den neuen Ausbildungsverträgen am Jahresende bei rund 7 Prozent lag», so Wollseifer. «Uns bleiben jetzt noch zwei weitere Monate, um junge Menschen ins Handwerk zu holen.» Ausbildung bleibe auch in der Pandemie ganz oben auf der Agenda der Betriebe. «Sie wissen, dass die jetzt nicht ausgebildeten jungen Menschen künftig als qualifizierte Fachkräfte fehlen.» Auch nach dem offiziellen Start des Ausbildungsjahres könne zum 1. Dezember oder sogar auch noch danach weiter eine Ausbildung begonnen werden.
Die Bundesregierung hatte finanzielle Anreize gesetzt. Betriebe, die in der Krise weiter ausbilden oder die Zahl der Lehrstellen sogar erhöhen, bekommen eine Prämie.
Laut Zentralverband des Deutschen Handwerks bewegt sich der Umfang der bisher gestellten Anträge mit Förderanspruch auf einem geringen, wenn auch leicht ansteigenden Niveau. Konkrete Daten sollen Ende November von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht werden. Die geringen Antragszahlen seien vermutlich auf «restriktive Fördervoraussetzungen» zurückzuführen.
Die Corona-Pandemie hat in diesem Jahr deutliche Auswirkungen auf die Situation am Ausbildungsmarkt. Die Berufsorientierung war deutlich schwieriger, so fielen Ausbildungsmessen und andere Veranstaltungen aus.
Wie die Bundesagentur für Arbeit Ende Oktober mitgeteilt hatte, wurden den Arbeitsagenturen und den Jobcentern von Oktober 2019 bis September 2020 insgesamt 530 000 Lehrstellen gemeldet - 41 700 weniger als ein Jahr zuvor. Demgegenüber hätten sich 473 000 Bewerber an die Arbeitsagenturen gewandt - 38 000 weniger als im Vorjahr. Insgesamt seien noch 29 000 Bewerber unversorgt, aber noch 60 000 Lehrstellen offen.
Der Vorstandschef der Bundesagentur, Detlef Scheele, hatte die Betriebe dazu aufgerufen, Lehrstellen zur Verfügung zu stellen. «Das Thema ist der Fachkräftebedarf, die Pandemie wird vorbeigehen», sagte Scheele: «Wer nicht ausbildet, wird keine Mitarbeiter haben.»
(Text: dpa)
Andreas Peichl und Maximilian Blömer vom Münchner Ifo-Institut haben für die Bertelsmann Stiftung untersucht, wie viel Prozent des Bruttoeinkommens im Niedriglohnbereich vom Staat einbehalten werden. Ein Beispiel: Verdient der Ehemann 48 000 Euro brutto im Jahr, würde die Frau bei einem Minijob mit etwa 10 Wochenstunden und einem Stundenlohn von 10 Euro 5400 Euro im Jahr hinzuverdienen - und zwar ohne Abzüge aufgrund der Sonderregelung für Minijobs.
Nehme die Frau stattdessen einen Teilzeitjob mit 20 Wochenstunden bei gleichem Bruttostundenlohn an, blieben der Familie 6293 Euro im Jahr zusätzlich. «Eine Zweitverdienerin müsste doppelt so viel arbeiten, um nicht einmal 1000 Euro mehr im Jahr in der Tasche zu haben», sagte Stiftungsvorstand Jörg Dräger.
Noch stärker als bei Verheirateten werde das Einkommen von Alleinerziehenden - und damit häufig von Müttern - im Niedriglohnbereich belastet. Für Alleinerziehende mit zwei Kindern, die Arbeitslosengeld II beziehen, rechne sich bereits eine Beschäftigung über einen mit 100 Euro im Monat bezahlten Kleinstjob hinaus kaum. Von einem 450-Euro-Minijob blieben nur 2040 Euro im Jahr übrig. Das seien 38 Prozent des zusätzlich verdienten Einkommens.
Am höchsten sei die Belastung im Niedriglohnsektor für Alleinstehende ohne Kinder. Bei einer Vollzeitbeschäftigung mit einem Bruttostundenlohn von 10 Euro verdienten sie im Jahr lediglich 5283 Euro pro Jahr mehr als in Arbeitslosigkeit. Umgerechnet bedeute dies, dass sie bei einer Vollzeitbeschäftigung durchschnittlich nur 2,50 Euro netto pro Stunde mehr hätten als durch die Arbeitslosenunterstützung.
«Im Niedriglohnbereich sind die Hürden, eine Arbeit aufzunehmen, zu hoch», sagte Dräger. Niedrige Schwellen seien aber wichtig, damit solche Jobs ihre Einstiegsfunktion in den Arbeitsmarkt erfüllen könnten. Frauen und Mütter müssten aus der Falle der Kleinst- und Minijobs befreit werden. Dazu sollten für Alleinstehende und Alleinerziehende die Hinzuverdienstregelungen angepasst werden. Um die Anreize zur Arbeitsaufnahme für «Zweitverdienende» zu stärken, sei hingegen eine Einschränkung von Minijobs und eine Reform des Ehegattensplittings von zentraler Bedeutung.
Nach Zahlen der Minijobzentrale (30. September) sind in Deutschland rund 6,4 Millionen Minijobber im gewerblichen Bereich und in Privathaushalten gemeldet. Davon sind 3,8 Millionen Frauen. Der Durchschnittsverdienst im gewerblichen Bereich betrug im vergangenen Jahr rund 320 Euro, in den Privathaushalten waren es gut 187 Euro.
(Text: dpa)
Nach dem Lockdown im Frühjahr war die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal kräftig um 8,2 Prozent zum Vorquartal gewachsen. Mit dem Teil-Lockdown im November trüben sich die Aussichten aber wieder ein.
Ungeachtet der Erholung bei den Industriebeschäftigten zum August hinterlasse die Corona-Krise aber tiefe Spuren, erklärten die Statistiker. Gemessen an September 2019 schrumpfte die Beschäftigung um 172 000 Menschen, ein Minus von 3,0 Prozent. Rückgänge gab es in fast allen Branchen - am stärksten in der Metallerzeugung und -bearbeitung (- 5,8 Prozent), aber auch im Maschinenbau (- 4,5 Prozent) und der Autoindustrie (-3,6 Prozent). In der Chemiebranche stieg die Beschäftigtenzahl dagegen um 1,6 Prozent.
Auch bei den geleisteten Arbeitsstunden waren die Folgen der Pandemie spürbar. Sie sanken um 3,9 Prozent auf 683 Millionen Stunden – obwohl der September einen Arbeitstag mehr hatte als vor der Vorjahresmonat. Die Entgelte für die Industriebeschäftigten fielen um 4,3 Prozent auf rund 22,5 Milliarden Euro. Allgemein zählten Kurzarbeiter als Beschäftigte, betonten die Statistiker. Die Millionen Kurzarbeiter in der Corona-Krise wirkten sich daher nicht auf die Beschäftigtenzahl aus. Auch zähle Kurzarbeitergeld nicht als Entgeltbestandteil.
(Text: dpa)
Zuvor hatten «Stuttgarter Zeitung» und «Stuttgarter Nachrichten» (Mittwoch) und auch die «Automobilwoche» berichtet. «Wir haben in den vergangenen Jahren sehr viele jüngere Mitarbeiter eingestellt. Diese benötigen gerade in diesen Zeiten eine langfristige Perspektive», sagte Betriebsratschef Werner Weresch der «Automobilwoche».
Weltweit hat Porsche rund 36 000 Mitarbeiter. Für das Werk in Leipzig gilt die neue Vereinbarung nicht, dort muss stets gesondert verhandelt werden.
Die Arbeitnehmerseite erhält nach Angaben der Zeitungen über die Jobsicherung hinaus die Zusage, dass die Nachfolgegenerationen der Sportwagen Porsche 911, Cayman und Boxster weiterhin in Zuffenhausen produziert werden.
Auch der Nachfolger des Elektroautos Taycan solle in Zuffenhausen vom Band laufen. Im Entwicklungszentrum Weissach sollen die Karosserien sämtlicher Porsche-Fahrzeuge sowie eine neue Elektroauto-Plattform entwickelt werden. Die Arbeitnehmervertreter wiederum hätten zugestimmt, Produktivität und Flexibilität zu verbessern und damit Kosten zu senken.
Die Einigung erfolgte in einem für die VW-Tochter trotz der Corona-Krise gutem Geschäftsjahr. «Wir stehen sehr gut da», sagte ein Porsche-Sprecher.
Porsche hatte in der Corona-Krise zuletzt etwas Boden gut gemacht und lag mit seiner Rendite nach drei Quartalen knapp im angepeilten zweistelligen Bereich. Die Erlöse der Porsche AG, zu der auch Finanzdienstleistungen gehören, lagen bis Ende September bei rund 19,4 Milliarden Euro - gut fünf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Das operative Ergebnis lag mit rund zwei Milliarden Euro zwar mehr als ein Viertel unter Vorjahresniveau. Daraus ergibt sich aber immer noch eine im Branchenvergleich weit überdurchschnittliche Rendite von 10,4 Prozent. Der Wert dient als Maß für die Profitabilität eines Unternehmens.
(Text: dpa)