Die dadurch erwirtschafteten rund 6 Milliarden Euro sichern den strategischen Rendite-Zielkorridor von 9 bis 11 Prozent ab und fließen in Zukunftsprojekte wie Elektrifizierung und Digitalisierung. So stärkt Audi.Zukunft dauerhaft die Wettbewerbsfähigkeit der Vier Ringe und macht das Unternehmen fit für die kommenden Jahre. Die Vereinbarung tritt zum 29. November 2019 in Kraft und gilt für die nächsten zehn Jahre.
Audi trifft konsequent Entscheidungen, die die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens weiter absichern. „Mit dem Audi Transformationsplan haben wir bereits ein erfolgreiches Maßnahmenprogramm verankert. Mit Audi.Zukunft packen wir nun auch die strukturellen Themen an, um Audi auf die kommenden Herausforderungen vorzubereiten“, sagt Audi-CEO Bram Schot. Im Rahmen der Transformation der Automobilindustrie hin zu Elektromobilität und Digitalisierung haben sich Unternehmen und Betriebsrat auf wichtige Weichenstellungen geeinigt. „Beide Seiten haben bewiesen, dass die Verantwortung für die Zukunft der Vier Ringe und ihrer Mitarbeiter im Fokus steht“, sagt Schot. „Audi.Zukunft sichert unser nachhaltiges Wachstum. In Zeiten des Umbruchs stellen wir Audi agiler und effizienter auf. Damit erhöhen wir die Produktivität und stärken die Wettbewerbsfähigkeit unserer deutschen Standorte langfristig.“
Beschäftigungsgarantie bis 2029: Das Unternehmen verlängert die Beschäftigungsgarantie für die Mitarbeiter bis Ende 2029.
Peter Mosch, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der AUDI AG: „Wir haben einen wichtigen Meilenstein erreicht: Die Arbeitsplätze der Stammbelegschaft sind sicher! Die Verlängerung der Beschäftigungsgarantie ist ein großer Erfolg in schwierigen Zeiten. Zusätzlich untermauert die sukzessive Elektrifizierung der Werke in Ingolstadt und Neckarsulm den langfristigen Erfolg beider deutschen Standorte. Wichtig für unsere Kolleginnen und Kollegen: Die Audi Ergebnisbeteiligung bleibt auf hohem Niveau bestehen.“
„Unsere Beschäftigten sind das wertvollste Gut von Audi und der Schlüssel für unsere erfolgreiche Veränderung“, betont Personalvorstand Wendelin Göbel. Aus diesem Grund schließt Audi betriebsbedingte Kündigungen bis zum 31. Dezember 2029 aus. Das Unternehmen muss schlank und zukunftsfähig aufgestellt sein. Das bedeutet, dass Jobprofile wegfallen und neue entstehen werden. Deswegen investiert Audi gezielt in zukunftsorientierte Qualifizierungsmaßnahmen der Mitarbeiter und damit in die Zukunft der beiden deutschen Standorte. Gleichzeitig haben Betriebsrat und Unternehmensleitung vereinbart, bis 2025 bis
zu 9.500 Stellen abzubauen. Dies geschieht entlang der demografischen Kurve – insbesondere durch Fluktuation und ein neues attraktives Vorruhestandsprogramm. Im Management findet ein prozentual gleichwertiger Abbau statt. Dennoch stellt Audi in den kommenden Jahren weiter ein: Das Unternehmen plant, bis zu 2.000 neue Expertenstellen in Bereichen wie Elektromobilität und Digitalisierung zu schaffen. Die Besetzung erfolgt nach dem Grundsatz intern vor extern.
Audi ist sich seiner sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung bewusst: Das Unternehmen wird auch weiterhin junge Menschen in zentralen Zukunftsfeldern ausbilden. Die Anzahl der Auszubildenden und der Dual-Studierenden wird an den beiden deutschen Standorten auch in den nächsten drei Jahren auf dem konstant hohen Niveau bleiben.
Kapazitäten, Werkbelegung und Elektrifizierung: Ein zentraler Bestandteil der Vereinbarung ist, eine wirtschaftliche und zukunftssichere Auslastung zu ermöglichen. Die jährliche Werkkapazität in Ingolstadt wird daher auf 450.000 Fahrzeuge und in Neckarsulm auf 225.000 ausgelegt, und das bei einer produktionsoptimierten Fahrweise. Eine langfristige Zukunftsperspektive garantieren künftige Elektromodelle, die in beiden Werken gebaut werden.
Der Standort Ingolstadt bereitet sich aktuell auf die Produktion von PremiumElektrofahrzeugen vor. In Neckarsulm fährt bereits ab 2020 der vollelektrische Audi e-tron GT vom Band. Auch die anderen Fertigungslinien werden schrittweise für die Elektromobilität eingerüstet. Rolf Klotz, Betriebsratsvorsitzender Neckarsulm: „Wir haben die Unternehmensleitung in die Pflicht genommen, ihre Zusagen auch umzusetzen. Mit der langfristigen Elektrifizierung schafft Audi.Zukunft jetzt Fakten. Wir sichern damit die Zukunftsfähigkeit des Standorts Neckarsulm.“ Dafür wird ein zweckgebundener Fonds „Elektrifizierung Neckarsulm“ eingerichtet. Bis 2025 fließen insgesamt 300 Mio. Euro in diesen Fonds, der die notwendigen Baumaßnahmen zur Fertigung von Elektrofahrzeugen am Standort Neckarsulm absichert.
Audi-Ergebnisbeteiligung und Aufstockung der Altersvorsorge: Auch in Zukunft werden die Audianer am Erfolg des Unternehmens beteiligt. Wenn Audi finanziell an die Ergebnisse der Vorjahre anknüpfen kann, wird sich die durchschnittliche
Ergebnisbeteiligung auf dem hohen Niveau der Vorjahre bewegen. Liegt das operative Ergebnis des Audi Konzerns signifikant über dem der Vorjahre, wird über die Verwendung des darüber liegenden Betrags verhandelt. Darüber hinaus wird das Unternehmen die betriebliche Altersvorsorge ab 2021 verbessern und dafür zusätzlich jährliche Pensionsrückstellungen in
Höhe von bis zu 50 Millionen Euro bilden.
(Text: Audi. Foto: dpa)
Damit wuchs die Zahl der älteren Beschäftigten stärker als die der Beschäftigten insgesamt. Ihr Anteil lag im Jahr 2007 bei 3,34 Prozent, 2018 bei 7,93 Prozent.
In manchen Bereichen ist mehr als jeder zehnte Beschäftigte 60 oder älter. Am höchsten war der Anteil im vergangenen Jahr im Bereich «Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung» - nämlich 12,3 Prozent aller Beschäftigten. Bei Erziehung und Unterricht waren es 10,8 Prozent, im Bereich der Wasserversorgung und Abfallentsorgung 10,1 Prozent. Beamte sind in diesen Zahlen nicht enthalten.
Auch andere Erhebungen zeigen, dass Ältere immer häufiger am Erwerbsleben teilnehmen. Auch im europäischen Vergleich ist die Erwerbstätigenquote bei den Älteren überdurchschnittlich hoch. «Die Erwerbsneigung Älterer hat in den letzten Jahren im Vergleich zur Erwerbsneigung insgesamt überproportional stark
zugenommen», stellt die BA in einer Publikation dazu fest.
Trotzdem sind Ältere weiter unterdurchschnittlich am Erwerbsleben beteiligt. In der Bevölkerung zwischen 15 und unter 65 Jahren gehen 21 Prozent laut BA keiner bezahlten Arbeit nach oder suchen nicht danach - bei den 55- bis unter 65-Jährigen trifft dies auf 26 Prozent zu.
Die Zahl der Rentner zwischen 60 bis unter 65 Jahren hat sich in den vergangenen zehn Jahren dagegen fast halbiert: 2008 bezogen noch über 1,3 Millionen Menschen in diesem Alter eine Altersrente, das waren 32 Prozent. 2014 wurde die Millionen-Grenze laut BA unterschritten. Ende 2018 bezogen 723 000 Personen von 60 bis unter 65 Jahren eine Rente wegen Alters (13 Prozent).
Ein Grund ist, dass das Rentenalter seit 2012 schrittweise von 65 auf 67 Jahre angehoben wird. Nach Einführung der abschlagsfreien Rente mit 63 im Jahr 2014 stieg die Zahl der Bezieher im Alter von 63 bis unter 66 Jahren andererseits auf 584 000 Ende vergangenes Jahr.
Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Sabine Zimmermann, die die Anfrage gestellt hatte, sagte: «Mit der Alterung der Beschäftigten hält der demografische Wandel auch Einzug in Betriebe und Verwaltungen.» Eine immer größere Rolle müsse daher auch eine altersgerechte Arbeitsgestaltung spielen. «Die Arbeitsbedingungen müssen so ausgestaltet sein, dass die Beschäftigten überhaupt bis zum Rentenalter durchhalten und auch bei guter Gesundheit in Rente gehen.»
Dazu gehöre aber auch ein realistisches Renteneintrittsalter. 67 Jahre oder sogar 70 sei in vielen Branchen unrealistisch und nichts anderes als eine Rentenkürzung, wenn die Menschen mit Abschlägen vorher ausschieden. Zimmermann sagte weiter: «Die Zunahme älterer Beschäftigter zeigt einen großen Einstellungsbedarf in den kommenden Jahren auf, insbesondere in der öffentlichen Verwaltung.»
(Text und Foto: dpa)
«Die deutsche Wirtschaft wird aus dem Konjunkturtal so schnell nicht heraus kommen», sagte auch der KfW-Arbeitsmarktexperte Martin Müller. Die Bundesagentur für Arbeit wird am kommenden Freitag (29. November) ihre Arbeitsmarktstatistik für den Monat November bekanntgeben.
Ein Mini-Wachstum der deutschen Wirtschaft im Sommer hatte zuletzt die Hoffnung auf eine Stabilisierung der Konjunktur genährt. Vor allem die Binnenwirtschaft erweist sich als Stütze: Die Bauwirtschaft brummt, viele Verbraucher sind in Kauflaune. Sogar die Exporte zeigen sich ungeachtet internationaler Handelskonflikte robust. Im dritten Quartal legte das Bruttoinlandsprodukt zum Vorquartal um 0,1 Prozent zu, nachdem es im zweiten Quartal einen Rückgang gegeben hatte.
Müller geht nun davon aus, dass sich die Zahl der Arbeitslosen im nächsten Jahr wieder auf 2,34 Millionen erhöhen und damit auf dem Niveau von 2018 liegen wird. Der Abbau um 80 000 Arbeitslose im laufenden Jahr wäre damit egalisiert. Dennoch bleibe der Fachkräftemangel eines der Hauptprobleme und eine Konjunkturbremse, da er die Binnennachfrage hemme. «Für viele Betriebe im Bauhandwerk ist es mittlerweile der Normalfall, dass eine ausgeschriebene Stelle ein halbes Jahr oder länger nicht besetzt werden kann», sagte Müller.
«Die letzten Monate haben gezeigt, dass der Arbeitsmarkt auf der Stelle tritt», sagte Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank LBBW. Eine Schwäche im verarbeitenden Gewerbe werde derzeit von den Dienstleistern kompensiert. «Aber die saisontypische Entwicklung der Arbeitslosenzahlen zeigt uns, dass wir im Unterschied zu den Vorjahren insgesamt keine Verbesserung mehr erfahren», betonte Niklasch.
Das Wirtschaftswachstum wird den Prognosen zufolge auch im nächsten Jahr mau ausfallen. Marc Schattenberg von der Deutschen Bank geht - wie auch die Bundesagentur für Arbeit von einem Plus von 1,0 Prozent aus. «Es gibt aber einen positiven Arbeitstageeffekt, der allein schon 0,4 Prozentpunkte ausmachen wird», sagte Schattenberg. Volkswirte gehen davon aus, dass ein Arbeitstag mehr im Kalender - etwa weil ein Feiertag auf einen Sonntag fällt - 0,1 Prozentpunkte beim Wachstum bringt.
Allianz-Volkswirtin Utermöhl sieht ein «Wachstum nahe an der Nulllinie» und tippt auf nur 0,6 Prozent. Es könne auch noch einmal ein negatives Quartal geben, ähnlich wie im zweiten Quartal 2019. «Ein Tweet in die negative Richtung wäre schon Gift», sagte sie mit Blick auf das Ankündigungsverhalten von US-Präsident Donald Trump, etwa zu möglichen Strafzöllen gegen europäische Autobauer. Dennoch: «Einige vorsichtige Zeichen, dass es in der Industrie und im Handel zu einer gewissen Stabilisierung kommt, gibt es», sagte Utermöhl.
Wenngleich weiterhin schwer zu kalkulieren, habe sich die Furcht vor den Einflüssen einer US-amerikanischen Zollkeule und vor einem ungeregelten Brexit aus äußeren Negativfaktoren gemindert. Schattenberg geht von einem geordneten Austritt Großbritanniens aus der EU am 31. Januar aus. Auch Utermöhl sagte: «Das Risiko eines No Deal sehen wir reduziert.»
(Text und Foto: dpa)
Zudem wurde unter anderem ein Zukunftskonto vereinbart. Dieses gibt Arbeitnehmern Flexibilität, indem sie zusätzliche freie Tage nehmen oder Arbeitszeit länger ansparen können. Die IG BCE setzte sich auch mit einer vom Arbeitgeber finanzierten Pflegezusatzversicherung durch, die laut der Gewerkschaft ab Juli 2021 greift. Die Laufzeit variiere je nach Region und gehe bis zu 29 Monate. Der Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) betonte, das Abkommen gebe Betrieben Planungssicherheit. Er sprach von der längsten Laufzeit seit 1987 und verwies auf Leermonate für 2019.
(Text: dpa. Foto: dpa-Zentralbild)
«Man muss Anstand mitbringen und einen respektvollen Umgang - und vor allem pünktlich und zuverlässig sein», erklärt Wasch. Die Träger stehen vor der Kapelle oder Kirche, tragen den Sarg zum Grab oder führen ihn auf einen Rollwagen dorthin und senken ihn dann möglichst gleichmäßig ab. «Es sind immer sechs Träger. Die in der Mitte sind wegen des Ausgleichs die wichtigsten.» Es sei nicht einfach, an Personal zu kommen, vor allem an jüngeres. «Es ist ja kein Vollzeitjob, man kommt nur auf einen kleinen Nebenverdienst.»
Das Personalproblem ist spürbar, berichtet auch Christian Jäger, Geschäftsführer des Bestatterverbands NRW. «Es gibt merklich weniger Menschen, die bereit sind, diesen verantwortungsvollen Job zu übernehmen.» Noch vor ein, zwei Generationen habe das private Umfeld dieses Ehrenamt übernommen - Angehörige, Nachbarn, Vereinskameraden. Aber das schwindet. «Die Gesellschaft hat sich verändert. Familienmitglieder sind oft weit verstreut in Deutschland oder im Ausland, es können nicht alle pünktlich zur Beerdigung kommen.» Vor allem in den Großstädten herrscht oft Anonymität.
Und die Menschen werden älter. «Langjährige Weggefährten oder frühere Kollegen sind schon verstorben oder zu gebrechlich, um den Sarg zu tragen», schildert Jäger. Daher brauche es bezahltes Personal. Für die Bestatter rechnet es sich aber nicht, eigene Trägerteams bereitzuhalten. Denn Feuerbestattungen nehmen stark zu und machen inzwischen bundesweit einen Anteil von fast 70 Prozent aus. Die Urne trägt dann oft ein Angehöriger oder der Pfarrer. Trotzdem: Steht eine Erdbestattung an, müssen ausreichend Sargträger kurzfristig parat stehen.
Manchmal zieht sich der Einsatz für sie über Stunden. «Die Tätigkeit besteht aus viel Warten, das Tragen selbst dauert nur einige Minuten», berichtet Wasch (49). Manche würden pro Auftrag bezahlt - häufig bis zu 25 Euro. Dass man regelmäßig eingesetzt werde, sei aber naturgemäß nicht garantiert - und damit auch der Verdienst nicht planbar. In dem Trägerjob sind viele Senioren als geringfügig Beschäftigte tätig, verdienen sich als Mini-Jobber ein kleines Zubrot zur Rente.
Um den Personalmangel aufzufangen, gründen sich zunehmend Service-Gesellschaften, die den Bestattungsunternehmen aus ihrem Pool Sargträger bereitstellen. «Wir hatten gehört, dass es immer schwieriger wird, Sargträger zu finden und haben reagiert», sagt André Schilling vom Trägerservice NRW. Seit zwei Jahren arbeiten sie dafür mit unbefristeten Aushilfen, die nach Stunden bezahlt werden, Mindestlohn erhalten. Der Service vom Niederrhein sei stark gefragt, erzählt Schilling. «Der Bedarf wird immer größer.» Manchmal springt er auch selbst ein.
Die Tätigkeit ist körperlich sehr anstrengend. Ein gepflegtes Äußeres sei wichtig, pietätvolles Auftreten, weiß Schilling. Es gibt Schulungen: «Wir üben die Vorgänge regelmäßig. Jeder Handgriff muss sitzen.» Die Sargträger kommen im dunklen Anzug oder tragen einen schwarzen Umhang, weiße Handschuhe, manchmal einen Zylinder. Oft sind sie einheitlich gekleidet, dafür stellen dann das Serviceunternehmen oder der Bestatter das Nötige.
«Es handelt sich nicht um einen technischen Transport, sondern um das Geleit auf dem letzten Weg und einen Dienst, den man den Hinterbliebenen erweist», betont Jäger. «Das Sargtragen als Nebenjob mag erst mal eher fernliegend erschienen. Aber es ist eine ehrenvolle Tätigkeit.» Für die nicht allerdings jeder geeignet sei, ergänzt Elke Herrnberger vom Bundesverband Deutscher Bestatter. «Es reicht nicht, sich einfach ein paar kräftige Jungs zu holen, die sich dann nicht korrekt benehmen können.» Die Bestatter prüften Benehmen und äußeres Erscheinungsbild.
Weibliche Sargträger sind eher selten. «Aber wir hatten Frauen dabei, die manchmal besser angepackt haben als die Männer», meint Wasch. Besondere Körperkraft könne bei Sozialbestattungen gefragt sein. «Dann müssen vier Träger ausreichen. Das Sozialamt bezahlt nicht mehr.»
(Text: Yuriko Wahl-Immel, dpa. Foto: Bernd Thissen/dpa)
Der Stellenabbau sei nötig, um die Produktionskapazitäten an die sinkende Nachfrage anzupassen und den Großteil der Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern. Die Stellenstreichungen sollten sozialverträglich über freiwillige Abfindungsprogramme, Altersteilzeit, flexible Arbeitszeiten und die natürliche Fluktuation erfolgen. Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern hätten begonnen.
Auf den Geschäftsbereich Stahlrohre entfielen im vergangenen Jahr knapp 15 Prozent des gesamten Umsatzes der Benteler-Gruppe. Drei Viertel des Außenumsatzes von mehr als 8 Milliarden Euro kamen aus dem Segment Automotive. Benteler hat weltweit mehr als 28 000 Mitarbeiter.
(Text: dpa. Foto: Copyright: BENTELER International AG, Quelle: benteler.com)
Der Kläger hatte einen Arbeitsvertrag mit einer Gemeinde in Niedersachsen, wonach er als Vollzeitkraft jeweils für die Saison vom 1. April bis zum 31. Oktober eines jeden Jahres beschäftigt und bezahlt wurde.
Damit sei nicht eine Vielzahl befristeter Arbeitsverhältnisse für mehrere Jahre vereinbart worden, so das Gericht. Vielmehr handele es sich um ein unbefristetes Arbeitsverhältnis, bei dem nur die Arbeits- und Vergütungspflicht auf bestimmte Monate begrenzt sei. «Diese Vereinbarung ist wirksam», entschieden die Bundesrichter.
(Text: dpa)
Verdi berief sich auf eine Untersuchung für die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung. Zalando widersprach deren Ergebnissen. Die Studie sei nicht repräsentativ und enthalte Fehler. «Bei Zalando ist Transparenz und eine offene Feedbackkultur seit jeher gelebte Realität», betonte das Unternehmen. Nach Unternehmensangaben nutzen 5000 der 14 000 Beschäftigten Zonar. Datenschutzrechtliche Anforderungen würden dabei eingehalten.
Verdi-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger sagte, digital gestützte Leistungskontrolle in Unternehmen wie Zalando münde für die Beschäftigten in Überwachung, Druck und Arbeitshetze. «Sie sind intransparent, setzen die Beschäftigten in permanente Konkurrenz zueinander, missachten den Datenschutz und dienen dem Unternehmen als billige Ausrede, warum man keine Tarifverträge abschließen will.»
Für die Böckler-Stiftung hatten Wissenschaftler der Berliner Humboldt-Universität Zalando-Beschäftigte befragt, Schulungsmaterial ausgewertet und Experten hinzugezogen. Zalando beteiligte sich nicht an der Studie. Vor Beginn sei eine mangelnde Neutralität zu erkennen gewesen, hieß es zur Begründung.
(Text: dpa. Foto: Bodo Marks/dpa)
Mit dieser Lösung werde ein Maximum an Substanz und Arbeitsplätzen erhalten, sagte Hermann. Konkrete Angebote gibt es früheren Angaben zufolge auch für die Bucher Reisen & Öger Tours GmbH mit etwa 90 Beschäftigten. An der Hotelmarke Sentido und der Reisebüro-Franchisemarke Holiday Land hat Konkurrent DER Touristik Interesse. Thomas Cook hofft, mit den angestrebten Verkäufen gut die Hälfte der etwa 2100 Jobs in Deutschland sichern zu können. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sind bis Ende November 2019 durch das Insolvenzgeld gesichert.
Das Reisegeschäft von Galeria Karstadt Kaufhof umfasste bislang 78 Reisebüros in Warenhäusern sowie weitere 22 innerstädtische Reisebüros. Durch die Übernahme wird die Zahl der Reisebüros also mehr als verdoppelt. Zum übernommenen Online-Geschäft von Thomas Cook zählen die E-Commerce-Plattform und eine für das Reisegeschäft maßgeschneiderte IT sowie entsprechende Kundendaten.
«Mit der künftig noch weitergehenden Verknüpfung von Online- und Offline-Fähigkeiten im Reisegeschäft schaffen wir den Sprung zum Omnichannel-Reiseanbieter», betonte der Chef von Galeria Karstadt Kaufhof, Stephan Fanderl. Der Erwerb steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörde sowie des Gläubigerausschusses von Thomas Cook.
Die deutsche Thomas Cook war in den Sog der Pleite der britischen Mutter geraten und hatte am 25. September Insolvenzantrag gestellt. Das Unternehmen hatte jüngst alle Reisen für 2020 abgesagt, auch wenn sie bereits ganz oder teilweise bezahlt sind.
Da es kein Angebot für das Unternehmen als Ganzes oder bislang für das Veranstaltergeschäft der Thomas Cook Touristik GmbH gibt, wird früheren Angaben zufolge aus rechtlichen Gründen die Einstellung des operativen Geschäftsbetriebs der Thomas Cook Touristik GmbH zum 1. Dezember 2019 vorbereitet. Das trifft mit den Marken Neckermann Reisen, Air Marin und Thomas Cook Signature den Kern des Veranstalters.
(Text: dpa)
Die in ver.di organisierten Feuerwehrleute kritisieren scharf, dass der Präsident des DFV laut Medienberichten nach dem Willen von fünf seiner Stellvertreter zurücktreten soll. Hintergrund sei anscheinend auch, dass sich Ziebs gegen rechtsradikale Tendenzen bei Feuerwehren wende.
Die Gewerkschafter begrüßen, dass die Integrationsarbeit bei vielen Feuerwehren und auf allen verbandlichen Ebenen ein selbstverständlicher Bestandteil geworden sei und dass der DFV für eine Kultur der Anerkennung, der Gleichberechtigung, des Respekts und der Vielfalt eintrete. Rechtsradikales Gedankengut und eine Kultur der Herabwürdigung sowie der Ungleichbehandlung hätten in ihrem Wertekanon keinen Platz, betonen die Mitglieder der Fachgruppe.
Feuerwehr und Rettungsdienst seien unverzichtbarer Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge und der Gefahrenabwehr in der Bundesrepublik. Um dieser immensen Verantwortung gerecht werden zu können, bedürfe es gemeinsamer Grundsätze, Werte und Ziele jedes Kollegen und jeder Kollegin, die sich hauptberuflich für Feuerwehr und Rettungsdienst bei einer Feuerwehr entscheiden.
Der Präsident des DFV, Hartmut Ziebs, verdiene den Respekt, die Solidarität und Unterstützung der ver.di-Fachgruppe, da er sich nach Werten richte, die die Gewerkschafter in folgenden sieben Leitsätzen als Richtschnur ihres Handelns formulieren:
1. Als Beschäftigte bei Feuerwehren in der Bundesrepublik Deutschland haben wir uns mit unserer Berufswahl entschieden, zu helfen und zu retten, wann und wo auch immer wir gebraucht werden, um Schaden oder Leid von Menschen zu lindern oder abzuwenden.
2. Wir erachten die Würde eines jeden Menschen als unantastbar.
3. Wir erkennen die Bundesrepublik Deutschland als vielfältiges, buntes Land innerhalb Europa an und verpflichten uns dem Schutz und Erhalt unserer demokratischen Werte.
4. Wir positionieren uns öffentlich gegen Nationalismus, Extremismus, Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus.
5. Jedwede politische wie persönliche Einstellung, die Menschen in ihrer Wertigkeit unterscheidet, ist nicht mit unserem Berufs- und Menschenbild vereinbar.
6. Wir wollen allen, die sich in einer akuten Notlage befinden, schnellstens die bestmögliche Hilfe bringen und dabei den Hilfebedürftigen und deren Angehörigen zu jeder Zeit die bestmögliche Behandlung und Betreuung ungeachtet ihres sozialen Status, ihrer Herkunft, Hautfarbe, Religion, sexueller oder politischer Orientierung angedeihen lassen. Dabei machen wir uns frei von allen persönlichen Einschätzungen und agieren neutral, professionell und objektiv.
7. Wir pflegen eine Berufskultur, in der wir uns miteinander solidarisieren, wertschätzen und respektieren, unabhängig ob wir Feuerwehrleute einer Kommune, eines Landkreises, des Bundes, der Länder, eines Flughafens oder eines privaten Unternehmens sind. Gemeinsam stellen wir unser berufliches Können in den Dienst aller Menschen und schützen als kollegiale Gemeinschaft aktiv unsere Grundsätze vor widerrechtlicher Einflussnahme.
(Text: ver.di)