Elektrohandwerke: Mindestentgelte steigen 2020 um 4,4 Prozent

Mit Beginn des kommenden Jahres steigen die Branchenmindestentgelte in den elektro- und informationstechnischen Handwerken um 4,4 Prozent. Das haben IG Metall und der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) vereinbart. Ab 1. Januar 2020 werden die Mindestentgelte auf 11,90 Euro je Stunde erhöht. Danach steigen sie bis 2023 jährlich um 50 Cent. Ab 1. Januar 2024 liegen sie dann bei 13,95 Euro.
Elektrohandwerke: Mindestentgelte steigen 2020 um 4,4 Prozent
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Alwin Boekhoff, Verhandlungsführer der IG Metall: „Erstmals bekommen alle Beschäftigten, die mit elektrotechnischen Arbeiten unmittelbar zu tun haben, das Branchenmindestentgelt und nicht, wie bisher, nur Monteure. Das Mindestentgelt für das Elektrohandwerk liegt damit deutlich über dem gesetzlichen Mindestlohn von 9,35 Euro, der ab dem kommenden Jahr gilt.“
Vizepräsident Dr. Gerd Böhme, Verhandlungsführer des ZVEH: „Der Abschluss sichert für die Beschäftigten die Teilhabe an der guten wirtschaftlichen Entwicklung und für die Elektrobetriebe einen gleichen, fairen Wettbewerb an der unteren Entgeltlinie. Damit schließen wir Dumpinglöhne aus.“

Der Tarifvertrag tritt am 1. Januar 2020 in Kraft und endet ohne Nachwirkung am 31. Dezember 2024. IG Metall und ZVEH streben an, auch diesen Tarifabschluss vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales wieder für allgemeinverbindlich erklären zu lassen. Dann gilt er für die mehr als 500.000 Beschäftigten in allen Betrieben der Elektrohandwerke. Die Allgemeinverbindlichkeit des derzeit noch geltenden Tarifvertrags über ein Mindestentgelt in den Elektrohandwerken läuft Ende dieses Jahres aus. (Text: ZVEH)

Im Gastgewerbe fehlen Arbeitskräfte

Fehlende Arbeitskräfte im Gastgewerbe könnten nach Ansicht der Bundesregierung weitreichende Auswirkungen auf die Branche haben. «Folgen daraus können mehr Ruhetage, verringerte Öffnungszeiten oder verkleinerte Angebote auf Speisekarten, aber auch Betriebsschließungen sein», schrieb das Wirtschaftsministerium in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion. Das Schreiben lag der Deutschen Presse-Agentur vor.
Im Gastgewerbe fehlen Arbeitskräfte
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Es sei offensichtlich, dass die Zahl der bundesweit derzeit rund 1,7 Millionen Beschäftigten nicht mit der Nachfrage Schritt halten könne, so das Ministerium. Es warnte, die Fachkräfteengpässe im Gastgewerbe könnten zum «Hemmschuh» für die boomende Tourismusindustrie werden. «Das würde ländliche, oft strukturschwache Regionen besonders hart treffen.» Denn dadurch könnte dort die wirtschaftliche Entwicklung ausgebremst werden, zumal Gaststätten auch eine «soziale Funktion» hätten, als Begegnungsort für Einwohner und Vereine.

Die Situation ist nach Ansicht der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) «auch hausgemacht». «Hoteliers und Gastronomen, die beim Lohn knausern und ihren Beschäftigten immer längere Arbeitszeiten zumuten, provozieren den Mangel an Fachpersonal selbst», meinte der NGG-Vorsitzende Guido Zeitler. «Mittlerweile hält sich nur noch jedes vierte Hotel oder Restaurant an einen Tarifvertrag», kritisierte er.

FDP-Tourismusexperte Marcel Klinge sagte dem RND: «Die Regierung unternimmt rein gar nichts gegen das drohende Wirtshaussterben.» Dabei sei sich der Bund der drohenden Folgen bewusst. Es gebe allerdings weder Zeitpläne noch Erfolgskontrollen. Das Ministerium betonte, es sei zuvorderst Sache der Unternehmen, Mitarbeiter zu gewinnen.
(Text: dpa)

Gefragt in vielen Branchen

In Deutschland gibt es rund 150.000 Physikerinnen und Physiker. Ihre Berufschancen analysiert ein aktuelles Physikkonkret der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Die DPG wertete dazu Statistiken der Bundesagentur für Arbeit (BA) aus und führte umfangreiche Studien auf Basis von Daten aus dem Mikrozensus durch.
Gefragt in vielen Branchen
Bild: Markus Scholz/dpa

Physikerinnen und Physiker sind demnach in vielen Branchen und Berufsgruppen außerordentlich begehrt. Von der Gesamtzahl aller Physikerinnen und Physiker sind 110.000 im klassischen Sinne erwerbstätig, der Rest ist beispielsweise im Ruhestand, lebt als Privatier oder ist arbeitsunfähig. Allerdings arbeitet nur rund ein Fünftel in dem von der Bundesagentur für Arbeit so klassifizierten Erwerbsberuf Physiker; mehr als drei Viertel arbeiten beispielsweise in IT- oder Finanzberufen, im Vertrieb, im Management, in der Beratung oder in der (Hochschul-)Lehre - Physikprofessorinnen oder Professoren, die ein Großteil der Forschung stemmen, zählen übrigens offiziell zu den Lehrberufen und nicht zu den Physikberufen. Lehramtsabsolventinnen oder -absolventen sowie Studierende der Physik werden hier ebenfalls nicht erfasst.

»Die von Physikerinnen und Physikern im Studium erlernten Problemlösekompetenzen sind bei vielen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern hochwillkommen«, sagt Dieter Meschede, Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG): »Sie tragen maßgeblich dazu bei, das Hochtechnologieland Deutschland auch in Zukunft voranzubringen.« Darüber hinaus bekleiden die Physikerinnen und Physiker oft verantwortungsvolle Positionen: rund ein Drittel sind als Aufsichts- oder Führungskräfte beschäftigt.

Auch die Zahl der Arbeitslosen entwickelte sich in den vergangenen Jahren erfreulich: Trotz zweier Maxima in den Jahren 2004/5 und 2016 zeigt der generelle Trend seit nunmehr fast zwei Jahrzehnten nach unten. Hierbei ist zu beachten, dass die Arbeitslosenzahlen der BA nur für den Erwerbsberuf Physiker erhoben werden können.

Kein Wunder, dass 87 Prozent aller Physikerinnen und Physiker angeben, dass sie wieder Physik studieren würden. Das ist die höchste Zufriedenheit mit der Studienfachwahl über alle Fächer. Ein Physikstudium ist also nahezu Garant dafür, künftig einen spannenden Beruf zu ergreifen und sich darin wohlzufühlen.

Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit mehr als 60.000 Mitgliedern auch größte physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin. Website: http://www.dpg-physik.de
(Text: Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG))

Opel und IG Metall sprechen weiter

Beim Autobauer Opel gehen die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern über künftige Investitionen in geregelten Bahnen weiter. Man habe einen Prozess vereinbart, wie die noch offenen Fragen im Detail besprochen werden, erklärte der Leiter des IG-Metall-Bezirks Mitte, Jörg Köhlinger, am Donnerstag (11. April) in Frankfurt.
Opel und IG Metall sprechen weiter
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Laut einer gemeinsamen Mitteilung von Unternehmen, Gewerkschaft und Betriebsrat geht es in den Gesprächen um die geplante Auslastung und Investitionen der Opel-Werke in Eisenach, Kaiserslautern und Rüsselsheim. In den Grundzügen hatte das vom französischen PSA-Konzern übernommene Unternehmen dies bereits im vergangenen Jahr in einem Zukunftssicherungs-Tarifvertrag mit der IG Metall zugesagt.

«Wie angekündigt werden wir ein zweites Modell auf einer modernen Multi-Energy-Plattform der Groupe PSA nach Rüsselsheim bringen», betonte Opel-Chef Michael Lohscheller. Für das Stammwerk ist dem Vernehmen nach die neue Generation des Kompaktwagens Astra samt Elektro-Version im Gespräch. Der aktuelle Astra wird noch in Opel-Werken in Polen und Großbritannien montiert. Über die Vergabe der Produktionsaufträge entscheidet letztlich das PSA-Exekutiv-Komitee in Paris.

Im Vorfeld der Gespräche hatte es Proteste gegen eine angebliche Schrumpfungsstrategie für das Werk gegeben, gegen die Vertrauensleute der IG Metall Widerstand angekündigt hatten. Auch der geplante Teilverkauf des Rüsselsheimer Entwicklungszentrums an den Dienstleister Segula ist auf Widerstand der Arbeitnehmer gestoßen. (Text: dpa)

Arbeitslosigkeit kann noch weiter sinken

Der Abbau der Arbeitslosigkeit in Deutschland ist nach Ansicht von Experten noch nicht an ein Ende gekommen. «Auch im dreizehnten Jahr des Arbeitsmarktaufschwungs sprechen viele Fakten dafür, dass der Punkt, an dem "nichts mehr geht", noch nicht erreicht ist», heißt es in einer am Dienstag (9. April) veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg.
Arbeitslosigkeit kann noch weiter sinken
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Sowohl der historische Vergleich mit den 1960er Jahren als auch die nach wie vor dynamische Entwicklung bei der kürzer werdenden Dauer der Arbeitslosigkeit deuteten darauf hin, dass ein weiterer Rückgang möglich ist, schreiben die beiden IAB-Forscher Christian Hutter und Enzo Weber.

1965 habe bei 147 000 Arbeitslosen in Westdeutschland praktisch Vollbeschäftigung geherrscht, die durchschnittliche Arbeitslosigkeit habe damals gut vier Wochen betragen. «Dies entspricht lediglich einem Drittel der aktuellen Dauer - ein Indiz dafür, dass es noch Spielraum für eine weitere Reduktion der Arbeitslosenzahlen im SGB III gibt», schreiben die beiden Autoren. Das Kürzel SGB III steht für das dritte Sozialgesetzbuch. Darin ist die staatliche Arbeitsförderung geregelt.

Nach Einschätzung der Studie dürfte sich in den 2020er Jahren zudem der Nachwuchsmangel günstig auf die Arbeitslosigkeit auswirken. Allerdings sei nicht zu erwarten, dass heute selbst unter Vollbeschäftigung ähnlich wenige Menschen arbeitslos gemeldet wären wie in den 1960er Jahren. Denn Arbeiterschaft und Berufe seien um einiges heterogener und die Abläufe am Arbeitsmarkt komplexer geworden. (Text: dpa)

Viele Beschäftigte arbeiten immer noch körperlich hart

Schwere körperliche Arbeit belastet noch immer viele Beschäftigte in Deutschland. Dies zeigt das zweite Faktenblatt zur BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018, das die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) jetzt unter dem Titel „Körperlich harte Arbeit in Deutschland – immer noch weit verbreitet“ veröffentlicht hat. Zugleich gibt es auch Informationen, wie gute Arbeitsgestaltung und Verhaltensregeln gesundheitlichen Beschwerden durch körperliche Arbeit entgegenwirken können.
Viele Beschäftigte arbeiten immer noch körperlich hart
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Körperliche Belastungen bei der Arbeit gehören für viele Erwerbstätige zum Arbeitsalltag. So gibt mehr als jeder Zweite (54%) an, häufig im Stehen zu arbeiten. Das ist für mehr als jeden vierten Betroffenen (27 %) belastend. Auch wenn nur etwa jeder Vierte (23 %) häufig schwere Lasten hebt oder trägt, fühlt sich mehr als die Hälfte (53 %) davon belastet. Schwere körperliche Arbeit kommt unter anderem besonders häufig in Bau- und Gartenbauberufen vor, aber auch in der Pflege und Gastronomie vor. Das Faktenblatt nennt auch Zahlen zu Arbeit mit den Händen und in Zwangshaltung.

Insgesamt zeigt sich, dass körperliche Arbeit auch in der Wissensgesellschaft präsent ist. Im Vergleich zur Erwerbstätigenbefragung von 2012 lassen sich nur geringe Veränderungen feststellen. Die Ergebnisse haben sich insgesamt wenig verändert: Die größte Abweichung gibt es bei der Frage nach Arbeiten, die mit den Händen durchzuführen sind und viel Geschick, Geschwindigkeit oder große Kraft erfordern. Hier sank die Zahl der Betroffenen von 42 Prozent im Jahr 2012 auf 39 Prozent in 2018.

Nach wie vor sind Männer in Vollzeit am ehesten harter Arbeit ausgesetzt. Im Teilzeitbereich berichten jedoch Frauen häufiger über körperlich belastende Arbeitsbedingungen. Zudem empfinden Frauen unabhängig von der geleisteten Stundenzahl körperlich harte Arbeit im Vergleich zu Männern häufiger als belastend.

Die Daten zeigen auch, dass es ein großes Präventionspotenzial im Bereich körperlicher Belastungen gibt. Entlastung kann eine gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung bringen beispielsweise durch den Einsatz von ergonomischen Arbeitsmitteln oder Trage- und Transporthilfen. Die Beschäftigten können sich beispielsweise durch rückenschonende Hebe- und Tragetechniken, gezielte Ausgleichsbewegungen, aber auch durch Pausen entlasten. Dazu weist das Faktenblatt auf verschiedene BAuA-Broschüren zum Thema hin.

baua: Fakten „Körperlich harte Arbeit in Deutschland – immer noch weit verbreitet“ gibt es als PDF im Internetangebot der BAuA unter http://www.baua.de/dok/8816194.

Hintergrund:
Bei der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018 handelt es sich um eine repräsentative Erhebung unter rund 20.000 Erwerbstätigen in Deutschland. Durch sie werden differenzierte Informationen über ausgeübte Tätigkeiten, berufliche Anforderungen, Arbeitsbedingungen und -belastungen, den Bildungsverlauf der Erwerbstätigen sowie über die Verwertung beruflicher Qualifikationen gewonnen. (Text: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin)

Abbau von 400 Stellen angekündigt

Die Dekabank tritt auf die Kostenbremse und baut jede zehnte Vollzeitstelle ab. 400 Jobs sollen in den kommenden Jahren gestrichen werden, wie Vorstandschef Michael Rüdiger am Dienstag (9. April) in Frankfurt ankündigte. «Unser Ziel ist es, dass wir den Aufwand 2021 auf eine Milliarde Euro begrenzen.» Im vergangenen Jahr summierten sich die Kosten auf 1,057 Milliarden Euro. Gemessen an den ursprünglich für 2021 erwarteten Kosten will die Deka 100 Millionen Euro einsparen.
Abbau von 400 Stellen angekündigt
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Der Großteil des Stellenabbaus solle «über natürliche Fluktuation und über Vorruhestandsregelungen» bewältigt werden, sagte Rüdiger. «Wir befinden uns mit den Mitarbeitervertretungen der Bank und der Tochtergesellschaften in Gesprächen mit dem Ziel, eine ausgewogene Rahmenvereinbarung abzuschließen.» Ende 2018 hatte die Deka-Gruppe 4716 Mitarbeiter und knapp 4200 Vollzeitstellen.

Das Jubiläumsjahr 2018 konnte das Institut, das zu 100 Prozent den Sparkassen gehört, trotz eines starken Rückgangs beim Fondsabsatz mit einer leichten Gewinnsteigerung abschließen. Das wirtschaftliche Ergebnis lag mit 451,8 Millionen Euro knapp über dem Vorjahreswert von 448,9 Millionen Euro. 2018 hatte die Deka ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert.

Für das laufende Geschäftsjahr - das letzte unter Führung von Rüdiger - erwartet die Deka ein wirtschaftliches Ergebnis auf dem Niveau des Jahres 2018. Rüdiger übergibt den Vorstandsvorsitz zum Jahreswechsel 2019/2020 an seinen Stellvertreter Georg Stocker.

Im vorigen Jahr knüpfte die Deka beim Vertrieb von Fonds und Zertifikaten nicht an den Rekordabsatz von 2017 an. Das Institut sammelte 11,8 Milliarden Euro ein und damit weniger als halb so viel wie 2017 - da waren es 25,7 Milliarden Euro. Das Niveau des Jahres 2018 will das Institut in diesem Jahr halten. Bei Zertifikaten, die Verbraucherschützer kritisch sehen, war die Deka 2018 mit 19,5 Prozent Marktanteil erstmals Marktführer in Deutschland.

Während das Neugeschäft mit Privatkunden mit 11,3 (Vorjahr: 12,3) Milliarden Euro 2018 erneut auf vergleichsweise hohem Niveau lag, steuerte das Geschäft mit institutionellen Kunden wie Versicherungen und Pensionskassen nur 0,5 (13,4) Milliarden Euro an Nettozuflüssen bei. Diesen Rückgang erklärte die Dekabank damit, dass im September 2018 im Zuge der Integration der LBB-Invest ein großer Kunde Gelder in mittlerer einstelliger Milliardenhöhe abgezogen habe.

Einer Neuordnung des öffentlich-rechtlichen Sektors steht der Deka-Vorstand offen gegenüber. Eine Sparkassen-Zentralbank müsse jedoch «klar auf die Bedürfnisse der Sparkassen und ihrer Kunden ausgerichtet» sein. Nach Vorstellungen von Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis könnte die Krise der NordLB zum Ausgangspunkt eines neuen Versuchs werden, eine Art «Super-Landesbank» zu schmieden: aus NordLB, LBBW und Helaba - später möglicherweise plus Dekabank. (dpa)

Schaffen Wandel ohne Entlassungen

Volkswagen will den Schritt ins Elektrozeitalter weiter ohne betriebsbedingte Kündigungen schaffen. «Bei uns muss niemand um seinen Arbeitsplatz bangen», sagte Konzern-Personalchef Gunnar Kilian der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Dienstag, 9. April). Es gelte die Beschäftigungssicherung bis 2025, die betriebsbedingte Kündigungen ausschließe. «Wenn Arbeit entfällt, dann regeln wir das über das Ausscheiden von Mitarbeitern im Rahmen der Altersteilzeit», sagte er. «Wo sie entfällt und in welchem Umfang, das werden wir mit dem Betriebsrat besprechen.»
Schaffen Wandel ohne Entlassungen
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Im Streit mit der Arbeitnehmervertretung um die in der Kernmarke VW geplanten bis zu 7000 weiteren Stellenstreichungen in der Verwaltung kommt man sich laut Kilian näher. Er habe mit Vorstandschef Herbert Diess und dem Konzernbetriebsratsvorsitzenden Bernd Osterloh «lange zusammengesessen», sagte Kilian dem Blatt. «Allein zu den nächsten drei Geburtenjahrgängen, die für die Altersteilzeit in Frage kommen, gehören rund 11 000 Mitarbeiter.»

Die Betriebsratsseite hatte gefordert, dass das Unternehmen auch Konsequenzen aus dem teuren Schlamassel bei der Einführung des neuen Abgas- und Verbrauchsprüfverfahrens WLTP und den Problemen etwa beim Anlauf des neuen Modells vom Kassenschlager Golf ziehen muss. Diese Bedingungen bestünden weiter, sagte ein Sprecher des Betriebsrates.

Eine Betriebsvereinbarung «Roadmap Digitalisierung», die laut Kilian nun Markengeschäftsführer Ralf Brandstätter, der Betriebsrat und er selbst ausarbeiten, fordere die Arbeitnehmervertretung seit 2017. Festgeschrieben werden solle, wie Verwaltungstätigkeiten durch IT-Modernisierung vereinfacht werden oder ganz entfallen.

VW hatte 2016 ein Sparprogramm für die Kernmarke aufgelegt - weltweit sollten rund 30 000 Stellen wegfallen, davon 23 000 in Deutschland. 9300 Beschäftigte hätten die Chance auf Altersteilzeit bereits genutzt, sagte Kilian. Von den 9000 im sogenannten «Zukunftspakt» geplanten neuen Jobs in Zukunftsfeldern seien 2700 bereits erreicht. (dpa)

Tarifauftakt im Groß- und Außenhandel Bayern misslungen

In der ersten Tarifverhandlung für die 240.000 Beschäftigten des bayerischen Groß- und Außenhandels lehnte die Arbeitgeberseite die Forderung von 6,5% ab und sah sich nicht in der Lage ein eigenes Angebot abzugeben. Die ver.di Verhandlungskommission zeigte sich enttäuscht und verärgert.
Tarifauftakt im Groß- und Außenhandel Bayern misslungen
Bild: Jens Wolf/dpa-Zentralbild/dpa

Am 8. März teilte ver.di den Arbeitgebern die Forderung für die diesjährige Tarifrunde schriftlich mit. „Dass die Arbeitgeberseite sich nach einem Monat nicht in der Lage sah, ein Angebot abzugeben, zeigt für uns von mangelnder Wertschätzung und Respekt für die Leistung der Kolleginnen und Kollegen im Betrieb,“ erklärte Thomas Gürlebeck, Verhandlungsführer der Gewerkschaft ver.di nach den Verhandlungen.

Die nächsten Tarifverhandlungen finden am 10.05.2019 in München statt.

„Nachdem die Arbeitgeber auf Zeit spielen wollen, werden die Beschäftigten im Betrieb ihnen die rote Karte zeigen. Es scheint so, als ob die Arbeitgeber nur auf Druck reagieren. Streikaktionen sind nun nicht mehr ausgeschlossen,“ erklärt Gürlebeck abschließend.

Der bayerische Groß- und Außenhandel ist eine der wichtigsten Branchen überhaupt. Der Handel mit allen Gütern und Produkten umfasst alles was am Ende auf Baustellen verarbeitet, im Einzelhandel verkauft und in der Gastronomie serviert wird. Ohne die hervorragende Arbeit der rund 240.000 Beschäftigten würde nahezu in allen Bereichen des täglichen Lebens die Versorgung zusammenbrechen. Der Groß- und Außenhandel ist somit eine Schlüsselbranche, deren Beschäftigte deutlich mehr Aufmerksamkeit zusteht. (Text: ver.di)

Mehr als 78.000 neue Ausbildungsverträge

Immer mehr junge Menschen starten eine Ausbildung in den industriellen Metall- und Elektroberufen (M+E-Berufe). Die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist im Jahr 2018 erneut deutlich gestiegen. Insgesamt wurden bis Jahresende 78.127 neue Verträge geschlossen – das ist der höchste Wert seit Beginn der Finanzkrise 2008.
Mehr als 78.000 neue Ausbildungsverträge
Bild: Sebastian Gollnow/dpa

Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Zahl der Verträge um 5,7 Prozent (2017: 73.882 Verträge). Insbesondere die Berufe der Informations- und Kommunikationstechnik legten mit 13,4 Prozent auf 16.341 Verträge zu (2017: 14.412 Verträge). Das zeigt den steigenden Bedarf an IT-Spezialisten für Digitalisierung und Industrie 4.0. Die meisten Verträge gab es bei den Fachinformatikern (14.910), den Industriemechanikern (12.816) und den Mechatronikern (8.237).

Gesamtmetall-Präsident Dr. Rainer Dulger: "Das Engagement der Unternehmen in der Metall- und Elektro-Industrie bei dem wichtigen Zukunftsthema Ausbildung bleibt beeindruckend. Sie nehmen die Herausforderungen der Digitalisierung an und setzen auf den Nachwuchs." Die Betriebe würden sogar noch mehr Menschen ausbilden. Allerdings konnten sie rund 10 Prozent bzw. 8.000 der Ausbildungsplätze nicht besetzen, da sie keine geeigneten Bewerber finden konnten." Die Auszubildenden haben genau die richtige Branche gewählt, um die Welt von morgen zu gestalten", so Dulger, der darauf verwies, dass die Ausbildung in den M+E-Berufen bereits die Anforderungen für die Industrie 4.0 abbilde.

Dulger weiter: "Der Fachkräftemangel wird für die Unternehmen immer mehr zum Problem. Wir können als Eltern, als Wirtschaft, als Gesellschaft und als Politik nicht länger hinnehmen, dass jedes Jahr 50.000 junge Menschen ohne jeden Abschluss die Schule verlassen. Für bessere Schulen und bestens ausgebildete Lehrer – wenn die Politik da Geld investieren würde, statt mit teuren Sozial- und Rentenpaketen bloße Verteilungspolitik zu betreiben, hätte sie unsere volle Unterstützung."

Insgesamt bilden die M+E-Betriebe derzeit rund 200.000 junge Menschen im Herz der Wirtschaft aus. Die Unternehmen investieren hierfür jährlich rund vier Milliarden Euro. (Text: M+E Gesamtmetall)

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